Endlich Witwe

Regie u. Buch: Isabelle MERGAULT
Kamera: Philippe PAVANS de CECCATY
Mit: Michèle LAROQUE, Jacques GAMBLIN, Wladimir YORDANOFF, Tom
MORTON, Valérie MAIRESSE u.a.

F 2007, ca. 100 Min.

Mittwoch, 23. Sept. 2009

Bereits seit zwei Jahren ist Anne-Marie (Michèle Laroque) heimliche Geliebte des Bootsbauers Léo (Jacques Gamblin).
Verdenken kann man es ihr nicht, ist doch ihr langjähriger Ehemann, der wohlhabende Schönheitschirurg Gilbert (Wladimir Yordanoff), ein unsympathischer Besserwisser, dem der Pudel wichtiger ist als die Ehefrau. Dennoch fehlt Anne-Marie der Mut, sich von ihm zu trennen.

Als sie endlich den entscheidenden Schritt setzen will, verunglückt Gilbert tödlich bei einem Autounfall. Anne-Marie ist nun „endlich Witwe“ und damit – so scheint es zunächst – frei für Léo.

Doch sie hat die Rechnung ohne ihre Familie gemacht: Die Schwester, der Sohn, die Schwägerin, der Schwiegervater, sie alle sind augenblicklich zur Stelle, um der Witwe in ihrem Schmerz beizustehen.
Und sie bleiben auch nach dem Begräbnis.
Zum einen aus Fürsorge, zum anderen aus wachsendem Misstrauen heraus werden alle Schritte Anne-Maries überwacht. Eine explosive Mischung und ein undurchdringliches Netz, das es paradoxerweise den beiden Liebenden noch schwerer macht als zu Gilberts Lebzeiten …

Vor allem in Frankreich wartete man gespannt auf den Film-»Zweitling« der Regisseurin Isabelle Mergault. Ihr Debüt hatte die ehemalige Schauspielerin ja 2005 mit dem Film „Je vous trouve très beau“ (Sie sind ein schöner Mann) gegeben.
„Endlich Witwe“ist eine wunderbar leichte französische Komödie (im Stil von „Tanguy“ oder „L’auberge espagnole“), die in ihrem Heimatland bereits 2,5 Millionen Besucher in die Kinos lockte.
Isabelle Mergault zeigt auf ebenso witzige wie berührende Weise, welche Kraft es bedeutet, die eigene Fassade, das mechanische Funktionieren in  Familie und Gesellschaft zu sprengen - und wie sehr es sich lohnen kann, zu seinen wahren Gefühlen zu stehen.