Messner

Buch und Regie: Andreas Nickel
Mit: Reinhold Messner, Prof. Dr. Helmut Messner/Bruder, Dr. Hubert Messner/Bruder, Dr. Hans-Jörg Messner/Bruder, Dr. Ursula Grether-Endres, Hans Kammerlander, Peter Habeler
Darsteller: Florian Riegler, Martin Riegler, Hubert Niederwolfsgruber, Brunhilde Schatzer, Philipp Mantinger, Patrik Mantinger, Gabriel Messner, Aaron Messner, Maxime Belleville

D 2011, ca 110 Min.


Mittwoch, 8. Mai 2013

Spieldoku von Andreas Nickel über den im wahrsten Sinne des Wortes steilen Lebensweg von Reinhold Messner.

Im Südtiroler Villnöß aufgewachsen, zieht es Reinhold Messner schon von Kindesbeinen an hinauf auf die Berge. Seine erste Tour macht er mit 5, mit 26 besteigt er seinen ersten 8000er.
1978 ist er, zusammen mit Peter Habeler, der erste Mensch, der den Gipfel des Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff erreicht.

Andreas Nickels Kommentarfilm lebt nicht zuletzt vom Charisma
Erzählers Reinhold Messners. Da einer seiner Brüder, die ebenfalls zu Wort kommen, Psychologe ist, wird die Reinhold Messner-Innenanalyse sozusagen gleich mitgeliefert. Da ist viel vom Vater die Rede, den die neun Messner-Kinder als sehr streng erlebt haben. Ihm und den geistlichen Internatserziehern trotzend, entwickelt sich Reinhold Messern zum rebellischen Geist.

Vom 68er-Geist angesteckt, wählt Reinhold Messner bewusst ein freies, nicht bürgerliches und für den Rest der Welt nur schwer nachvollziehbares Leben.

Der Film macht ein gutes Stück nachvollziehbarer, warum Messner tut, was er tut.

Aber auch, warum er seinerzeit für seine extrem wagemutigen Alleingänge in der Bergsteiger-Szene schwer kritisiert wird. Was nach moralischen Maßstäben als Größenwahn gilt, ist für ihn nur eine Herausforderung. Es geht ihm nicht um Heldentum, sondern um die maximale Selbsterfahrung.

Immer wieder erklärt Messner das Extrembergsteigen so: "Wir gehen dorthin, wo wir umkommen könnten, um nicht umzukommen."
Wie sehr man an dieser selbst gestellten Herausforderung scheitern kann, hat Messner selbst auf traumatische Weise erleben müssen: Der Tod seines Bruders Günther am Nanga Parbat wird im Film keineswegs tabuisiert.

Grandiose Dolomiten-Aufnahmen illustrieren andererseits, wie beglückend es sein muss, vom höchsten Gipfel auf die umliegenden Bergmassive schauen zu können – oder seine kleinen menschlichen Fußstapfen auf einem blendend weiß verschneiten Berggrat zu hinterlassen ...