Inside Llewyn Davis

Regie & Drehbuch: Ethan und Joel COEN
Kamera: Bruno DELBONNEL
Mit: Oscar ISAAC, Carey MULLIGAN, Justin TIMBERLAKE, John GOODMAN, Adam DRIVER, Garret HELDUND u.a.


USA 2013; OmU; ca. 145 Min.

Mittwoch, 12. März 2014

New York, Greenwich Village, Winter 1961, am Vorabend der Poprevolution.
Der junge Gitarrist Llewyn Davis (Oscar Isaac) tritt im „Gaslight Café“, dem Kultort für (angehende) Folk-Stars, auf – und findet sich danach mit blutender Nase in der Gosse wieder. Diese Szene deutet schon an, wie verkorkst die Laufbahn des Titelhelden angelegt ist.

Llewyn Davis kann von seinen selbst geschriebenen Songs nicht leben, weshalb er Nacht für Nacht bei verschiedenen Freunden und Bekannten auf dem Gästesofa schläft. So z.B. bei den Gorfeins, einem älteren, gebildeten Ehepaar, das seine Musik schätzt. Als sich Tolpatsch Davis eines Morgens samt Kater Odysseus aus der Wohnung sperrt, nimmt er ihn kurzerhand mit.
Odysseus läuft zwischenzeitlich weg, doch Llewyn fängt das Tier wieder ein und bringt es zurück. Allerdings stellt Lilian Gorfein bald fest, dass der zurückgebrachte Kater eine Katze ist.
Sein bester Freund, der Folkmusiker Jim Berkey (Justin Timberlake) und dessen Frau Jean (Carey Mulligan), sind ebenfalls Anlaufstellen für Davis.
Eines Tages eröffnet Jean Llewyn, dass sie (möglicherweise) von ihm schwanger ist.
Und sein Plattenproduzent quält den Musiker mit der Botschaft, dass sein erstes Soloalbum – sein Gesangspartner hat nämlich Selbstmord begangen – niemand, aber auch wirklich niemand kaufen will…

Wie man es sich von einem Film der Brüder Coen erwarten darf, enthält „Inside Llewyn Davis“ jede Menge an schrägen Figuren und Situationen, ist Llewyn Davis die perfekte Coen/Filmgestalt – eine durch und durch tragische Figur, die kein lachendes Auge trocken lässt.

Es ist die Autobiografie des unterschätzten Folkmusikers Dave Van Ronk („The Mayor of Dougal Street“), die Ethan und Joel Coen („The Big Lebowski“, „Fargo“ „Oh Brother, Where Art Thou?“) zu ihrem Film inspiriert hat. Die Coen-Brüder entschieden sich dafür, eben nicht die Erfolgsgeschichte einer Folklegende zu erzählen, sondern die des „Anti-Dylan“, der „an dem historischen Abend vielleicht vor ihm oder nebenan aufgetreten ist“.

Neben den Darstellern, allen voran Isaac, Timberlake und Mulligan, begeistert auch der Soundtrack.
„Inside Llewyn Davis“ ist für den Oscar 2014 in den Kategorien Beste Kamera und Bester Ton nominiert.