Violeta Parra

Regie: Andrés WOODS
Drehbuch: Eliseo ALTUNAGA, Rodrigo BAZAES, Guillermo CALDERÓN, Andrés WOODS
Kamera: Ioan LITTIN
Mit: Francisca GAVILÁN, Thomas DURAND, Jorge LÓPEZ, Stephania BARBAGELATA, Roberto FARÍAS, Gabriela AGUILERA, Cristián QUEVEDO …


Chile/Bras. 2011, ca. 110 Min.; OmU

Mittwoch, 25. Sept. 2013

Die Ikone der neuen chilenischen Volksmusik

Ihr Lied "Gracias a la vida" machte Violeta Parra unsterblich. Es wurde von Mercedes Sosa und Joan Baez gesungen und gilt als wichtigste Hymne der Bewegung des "Nueva Canción Chilena", die in den 1950er)Jahren die traditionelle Volksmusik Chiles mit Gesellschaftskritik verknüpfte und zu einer Zentralfigur der lateinamerikanischen Protestbewegung wurde.

Geboren 1917 in ärmsten Verhältnissen, wuchs Violeta mit acht Geschwistern auf. Tiefe Furchen und Narben in ihrem Gesicht sollten zeitlebens an eine Pockenerkrankung in der Kindheit erinnern. Nach dem frühen Tod des Vaters, eines Musiklehrers, waren die Kinder auf sich selbst gestellt.
Violeta brachte sich autodidaktisch das Gitarrespielen bei, erlernte Gesang und komponierte bereits mit zwölf Jahren eigene Stücke. Während ihrer Lehrerausbildung in einer staatlichen Schule in Santiago komponierte sie Boleros, Corridos und Tonadas und trat in Bars, kleinen Tanzsälen, beim Zirkus und in Freizeiteinrichtungen auf.
Später zog Violeta Parra, die zweimal verheiratet und Mutter von vier Kindern war, von Dorf zu Dorf, schrieb die Lieder der einfachen Leute auf, wurde Malerin, Bildhauerin und Töpferin. Sie bereiste Europa, wo sie auch mehrere Jahre lebte, hatte Kontakte zu europäischen Künstlern und Intellektuellen und unternahm eine Tournee durch die UdSSR, Deutschland, Italien und Frankreich.
Als erste Lateinamerikanerin stellte sie  im Louvre in Paris aus.

Ihr ganzes Leben war von äußeren wie inneren Kämpfen begleitet. 1967 beging die Künstlerin Selbstmord – angeblich wegen des Scheiterns einer leidenschaftlichen, unglücklichen Liebesbeziehung und finanzieller Probleme.

Besonders nach dem Sturz des demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende (1970)73) durch das Militär unter General Pinochet vor 40 Jahren, wurde sie ein Symbol des Protests gegen die Diktatur.

Mit seinem Film hat der ebenfalls aus Chile stammende Filmemacher Andrés Wood Violeta Parra und ihrer wunderschön melancholischen Musik ein beeindruckendes Porträt gewidmet.

„Violeta Parra“ wurde u.a. beim Sundance Filmfestival 2012 und beim Havanna Filmfestival 2012 ausgezeichnet, Francisca Gavilán erhielt für ihre überzeugende Darstellung der Titelfigur beim Filmfestival Guadalajara 2012 den Hauptpreis.