Die verlorene Welt

Mittwoch, 19. Okt. 2016, 19.30 Uhr:

OT: The Lost World
Regie: Harry O. Hoyt
Drehbuch: Marion Fairfax
Kamera: Arthur Edeson
Musik:  Rudolf Friml, R. J. Miller
Darsteller: Wallace Beery Lewis Stone, Lloyd Hughes, Bessie Love, Arthur Hoyt u.a.

USA 1925, Stummfilm mit Live-Klavierbegleitung, 92 Min.

Der junge Journalist Edward Malone (Lloyd Hughes) wünscht sich nichts sehnlicher als endlich seine Verlobte Gladys zu heiraten. Doch die will einen „richtigen“ Mann, der „dem Tod ins Auge sieht, ohne mit der Wimper zu zucken“. So schließt sich Ed einer Expedition des umstrittenen Wissenschaftlers Professor Challenger (Wallace Beery) an, der auf einem abgelegenen Hochplateau im Amazonasgebiet eine „verlorene Welt“ mit prähistorischen Kreaturen vermutet und außerdem nach dem verschollenen Wissenschaftler Maple White sucht. Mit von der Partie sind ferner Challengers Rivale, der Insektenforscher Summerlee (Arthur Hoyt), der Großwildjäger Lord Roxton (Lewis Stone) und Whites Tochter Paula (Bessie Love).
Als sie nach langen Strapazen endlich ihr Ziel erreichen, stellen sie fest, dass sich dort tatsächlich eine prähistorische Fauna und Flora erhalten hat. Die riesigen Dinosaurier werden bald zu einer echten Gefahr für die Expedition. Nach einem Vulkanausbruch beschließen die Forscher einen Brontosaurier mit nach London zu nehmen. Dort angekommen, hinterlässt er eine Spur der Verwüstung….,

Der zeitgenössischen Presse verschlug es fast den Atem: „Und jetzt rast er [der Brontosaurus] durch die Straßen der Weltstadt. Panik auf der ganzen Linie. Autos, Straßenbahnen in wilder Flucht. Weltuntergangsstimmung... Unerhört das Prestissimo dieser Szenenfolge, die im amerikanischen und europäischen Film einzigartig ist.“

Regisseur Harry Hoyt erzielte 1925 mit seinem Film, basierend auf einem Science-Fiction-Abenteuerroman von Arthur Conan Doyle, einen Kassenschlager und hatte keine Mühe den damaligen Produktionskostenrekord von einer Million Dollar einzuspielen.
„The Lost Word“ ist vor allem wegen seiner Spezialeffekte sehenswert. Der junge Pionier der Tricktechnik Willis O‘Brien, der später auch die Spezialeffekte für den ersten „King Kong“ machte, setzte weniger auf die damals dominierenden Licht- und Schatteneffekte, sondern auf ca. fünfzig wundervoll animierte Saurier-Modelle, denen er mit Techniken wie Stop-Motion und Travelling-Matte zu neuem Leben verhalf.
Das National Film Registry nahm „ The Lost World“ 1998 in sein Verzeichnis US-amerikanischer Filme auf, die als besonders erhaltenswert angesehen werden.
Steven Spielberg nennt den Film als eine Vorlage zu seinem „Jurassic Parc“.

Gerhard Gruber wird diesen Stummfilm live am Klavier begleiten.