Liebe möglicherweise

Mittwoch, 15. Feb. 2017, 19.30 Uhr:

Regie & Drehbuch: Michael Kreihsl
Kamera: Reinhold Vorschneider
Musik: Iva Zabkar
Darsteller: Devid Striesow, Silke Bodenbender, Norman Hacker, Edita Malovcic, Otto Schenk, Gerti Drassl u.a.

A 2016, 89 Min.

Familienvater Michael (Devid Striesow) wirft seinen Job hin und verliebt sich Hals über Kopf in die sinnliche Leila (Edita Malovcic), Josefstadt-Schauspielerin und Freundin seines Kumpels Roland (Norman Hacker).

Der leidet nicht nur unter der beginnenden Affäre, sondern auch unter seinem einsamen Vater – interpretiert von einem großartigen 86-jährigen Otto Schenk, der nicht “nur” Otto Schenk spielt, sondern seine Rolle voll und ganz ausfüllt.

Auf der anderen Seite ist Michaels Ehefrau, die Ärztin Monika (Silke Bodenbender), die Leidtragende. Dabei möchte sie selbst endlich wieder einmal bedingungslos geliebt werden – oder einfach nur in den Arm genommen. Im Spital kämpft sie um das Überleben des verunglückten 14-jährigen Martin (Joshua Opernschall), dessen Mutter (Gerti Drassl) tagein tagaus an seinem Krankenbett ausharrt. Und die, stünde ihr nicht dieser fremde junge Mann (Francis Okpata) zur Seite, ganz allein wäre..

Und da ist noch Michaels und Monikas Tochter Viktoria (Jana McKinnon), die mit dem Erwachsenwerden und der Krise ihrer Eltern hadert.

Mit „Liebe möglicherweise“ präsentiert der österreichische Autor und Regisseur Michael Kreihsl („Heimkehr der Jäger“, „Weihnachtsengel küsst man nicht“) einen Episodenfilm, der an die romantische Komödie „Love actually“ ebenso denken lässt wie an „Short Cuts“ von Robert Altman. Es gibt eine Handvoll ganz normaler Menschen, deren Schicksale einmal mehr, einmal weniger zusammenhängen. Der Film lotet hierbei die unterschiedlichsten Formen von Liebe aus, jene zwischen Mann und Frau, jene zwischen Eltern und Kindern und jene zwischen Täter und Opfer. Es wird viel gestritten, betrogen, geschwiegen und um Verzeihung gebeten. Ein sorgfältig zusammengestelltes, hochkarätiges Schauspielerensemble leidet und liebt auf hohem Niveau. Doch trotz der großen Dramen bleibt die Inszenierung angenehm unaufgeregt.

„Was bleibt einem übrig?“ fragt Otto Schenk im Film. „Im unrichtigen Moment aufbegehren oder im unrichtigen Moment die Pappn halten.“