The VVitch

Mittwoch, 18. Jan. 2017, 19.30 Uhr:

Regie & Drehbuch: Robert Eggers
Kamera: Jarin Blaschke
Musik:  Mark Korven
Darsteller: Anya Taylor-Joy, Ralph Ineson, Kate Dickie, Harvey Scrimshaw, Ellie Grainge u.a.

USA 2016, OmU, 92 Min.

Massachusetts, Neuengland, um 1630: Aufgrund von Differenzen, den wahren Glauben und dessen Praxis betreffend, müssen der strengreligiöse Farmer William (Ralph Ineson), seine Frau Katherine (Kate Dickie) und ihre Kinder den Schutz einer kleinen puritanischen Kolonie verlassen und siedeln sich weitab am Rand eines Waldes an.
Bald geschehen merkwürdige Dinge: die Tiere verhalten sich seltsam, die Felder liegen brach und dann verschwindet auch noch Baby Sam wie von Geisterhand vor den Augen seiner Schwester Thomasin (Anya Taylor-Joy). Wenig später scheint der pubertierende Caleb (Harvey Scrimshaw) gar vom Teufel besessen zu sein. Die Zwillinge Jonas (Lucas Dawson) und Mercy (Ellie Grainger) bezichtigen Thomasin der Hexerei, während sie selbst mit dem schwarzen Hausbock kommunizieren.
Liegt auf der Familie ein Fluch oder treibt draußen im Wald eine andere, finstere Macht ihr Unwesen?

Regisseur Robert Eggers verbindet in seinem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt gleichermaßen sorgfältig wie effektvoll Genreelemente aus Horror- und Legendenerzählung. Billige Jump Scares sind ihm dabei fremd, „The Witch“ schockt vielmehr aus sich heraus, dank zunehmender Konsequenz und diverser, höchst seltsamer Vorkommnisse.
Der allgegenwärtige religiöse Wahn wird zur Erklärung der kleinsten Kleinigkeiten herangezogen und verbannt jedwede Rationalität oder Problemlösungsorientierung aus dem Handeln der Familienmitglieder.
Ihre beunruhigenden Dialoge über Glaube, Gott, Zweifel, schwarze Magie, Erbsünde und Schuld basieren auf  realen Tagebucheinträgen, historischen Gerichtsakten, Gebetsbüchern und Pamphleten.
Kameramann Jarin Blaschke setzt natürliches Licht und entsättigte Farben mittels Objektiven aus den 50er Jahren im die Vertikalen betonenden 1:1.66-Format ins Bild.
Als bekennender Fan von Albrecht Dürer zitiert Robert Eggers nicht nur gekonnt dessen naturalistischen Stil, sondern übernimmt zudem auch direkt einige seiner bekanntesten Motive: So erinnert Vater William in seinem ganzen äußeren Erscheinungsbild stark an die Selbstporträts Dürers und der legendäre Feldhase des Malers taucht im Film auch immer wieder auf – als surreales Symbol à la David Lynch kündigt er das nahende Unheil an.
 

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