Brot und Tulpen

Originaltitel: PANE E TULIPANI
Regie: Silvio SOLDINI
Drehbuch: Dorianda LEONDEFF u. Silvio SOLDINI
Kamera: Luca BIGAZZI
Musik: Giovanni VENOSTA
Mit: Licia MAGLIETTA (Rosalba), Bruno GANZ (Fernando), Marina MASSIRONI (Grazia), Giuseppe BATTISTON (Costantino), Felice ANDREASI(Fermo) u.a.

I/CH 2000, ca.105 Min.

Mittwoch, 4. April 2001

Für die Hausfrau Rosalba beginnt alles mit einem gewöhnlichen Missgeschick: Ihre Reisegesellschaft lässt sie versehentlich auf einer Autobahnraststätte zurück, wofür sie von ihrem Mann am Telefon auch noch beschimpft wird. Sie beschließt, nicht zu warten, bis sie abgeholt wird, sondern per Autostopp nach Hause zu fahren. Als sich die Gelegenheit bietet, fährt sie jedoch nicht nach Pescara, sondern weiter nach Venedig, wo sie bis dahin noch nie war.

Ohne Geld in der unbekannten Stadt fragt sie den isländischen Kellner Fernando nach einer günstigen Unterkunft, woraurhin er den unerwarteten Gast bei sich zu Hause aufnimmt. Vorher muss era allerdings noch den Strick verstecken, mit dem er sich eigentlich das Leben hätte nehmen wollen.

Als Rosalba aum nächsten Tag Arbeit im kleinen Blumengeschäft des alten Anarchisten Fermo findet, schickt sie ihrer Familie einen Brief mit der Bitte, die Blumen alle zwei Tage zu gießen, und verlängert den „Urlaub“ auf unbestimmte Zeit.
Außer sich vor Wut engagiert ihr Mann daraufhin den tolpatschigen Installateur und Hobbydetektiv Constantino, um die Ausreißerin zurückzuholen...

„Ich wollte nicht die populären Plätze und Orte, ich wollte etwas Surreales. In welcher anderen Stadt hätten wir unsere Welt, die ein wenig außerhalb der Zeit liegt, erschaffen können? Venedig ist ein Ort der Phantasie und gleichzeitig eine extrem reale Stadt“, erläutert der bisher unbekannte Regisseur Silvio SOLDINI die Wahl seines Drehortes.

Der Überraschungserfolg aus Italien zeigt den großen Schweizer Schauspieler Bruno GANZ, Träger des berühmten Iffland-Rings, in einer ungewohnten Rolle als Komödiant.

Seinen Text spricht er mit dem ihm eigenen altertümlichliterarischen Akzent – nicht nur, wenn er Fernandos Lieblingsdichter Ariost zitiert.

Der grosse Sieger bei der italienischen Filmpreis-Verleihung 2000 war PANE E TULIPANI: Der Film wurde mit 9 „David di Donatello", den italienischen „Oscars", ausgezeichnet.

Silvio Soldinis TAGE UND WOLKEN stand am 18.11.2009 auf dem Programm des Filmklubs.