Kurzfilme aus Ö und D

Mittwoch, 10. April 2002

Früher, ja früher: Da gab’s im Lichtspieltheater, neben der „Wochenschau“, vor dem Hauptfilm oft auch einen Kurzfilm von mehr oder weniger großer künstlerischer Bedeutung.
Heute hingegen finden Kurzfilme - egal ob dokumentarisch, experimentell oder mit Handlung – kaum mehr den Weg ins Kino.

Dabei handelt es nicht nur um die Fingerübungen von StudentInnen an den diversen Filmakademien, sondern durchaus auch um eigenständige Werke mit verdichteter Aussage und auf bemerkenswertem Niveau. Filmische Kurzgeschichten oder Erzählungen eben, im Vergleich zum langen Roman.


Das Programm:

4 Filme von Oliver MAČETA:
Jesus von New Orleans
Kaffeehaus
International
Hotel Intercontinental

NACHRICHT DES HERZENS
von Andreas FISCHER, D 2000, 13 Min.:
Ein städtisches Badeparadies: Rüdiger Winterzweig, Bademeister. Frauen kreuzen seinen Weg: wilde, brave.
Doch dann. Simone Sommer. Wie Seide die Haut. Wie Gold das Haar. Alles wird anders.

NEBEL von Matthias MÜLLER, Ö 1999, 12 Min.:
Nach Ernst Jandls „Gedichte an die Kindheit“. Nach dem Motto: „Ein Roman ist eine Geschichte, die zu lang dauert.“

IDÖLLE von Anja PERL u. Petra SCHRÖDER, Animationsfilm D 1999, 7 Min.:
Die Küchenidylle steht auf dem Spiel, als die Schnittblume die gesamte Aufmerksamkeit an sich reißt. Im Scheinwerferlicht der Mittagssonne gibt sie Ihre Terrormelodien zum Besten - ein höllisches Erwachen für die Minikatze.
Foto 1

COPY SHOP von Virgil WIDRICH, Ö 2001, 12 Min.:
Der Inhaber eines kleinen Kopiergeschäfts merkt, dass sein Gerät selbsttätig zu arbeiten beginnt – und ihn selbst kopiert, kopiert, kopiert, bis er nur mehr seinen Doppelgängern begegnet.
Klonen, die Herrschaft der Technik über den Menschen und andere Ängste werden hier angesprochen.
Nominiert für den Oscar in der Sparte Kurzfilm!
Foto 2

MIESI von Angelika BRANDHOFER, Ö 1992, 20 Min.:
Drei Flüchtlinge aus Ghana kommen ins Kleine Erlauftal. Ein Kulturschock, nicht nur für die Schwarzen.
Aber es gibt Ansätze zu einem gegenseitigen Verstehen.
In Anwesenheit der Regisseurin.



Der Filmklub Wieselburg möchte dieser vernachlässigten Kleinform gelegentlich eine Bühne bieten - s. auch 4.6.2003.