Pollock

Regie: Ed HARRIS
Drehbuch: Ed HARRIS
, nach der Biographie „Jackson Pollock: An American Saga“ von Gregory Neifeh und Steven Whitesmith
Kamera: Lisa RINZLER
Musik: Jeff BEAL
Mit: Ed HARRIS (Pollock), Marcia Gay HARDEN (Lee Krasner), Amy
MADIGAN (Peggy Guggenheim), Jennifer CONNELLY, Jeffrey TAMBOR u.a.

USA 2000, ca. 120 Min.

Mittwoch, 6. Nov. 2002

POLLOCK ist die beeindruckende filmische Umsetzung der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Künstlerbiografie "Jackson Pollock: An American Saga" von Steven Naifeh und Gregor White Smith.

Ed Harris, der hier sowohl als Produzent, erstmalig als Regisseur sowie als Hauptdarsteller auftritt, ist es gelungen, ein eindringliches und fesselndes Portrait des ersten amerikanischen Starkünstlers auf die Leinwand zu bannen. Er wurde hierfür im Jahre 2001 mit einer Oscar-Nominierung als "Bester männlicher Darsteller" belohnt und die an seiner Seite brillierende Marcia Gay Harden gewann den Oscar für die "Beste weibliche Nebenrolle".

Inhalt:
New York, 1941. Der Maler Jackson Pollock lebt zusammen mit seinem Bruder Sande und dessen Familie in einer engen Wohnung in Greenwich Village. Sein Alkoholismus sorgt immer wieder für Konflikte. Alles ändert sich, als ihn die Kollegin Lee Krasner aufsucht mit der Begründung, er sei  der einzige abstrakte Expressionist in New York, den sie noch nicht kennen gelernt habe. Zwei Monate später ziehen sie zusammen, und Krasner stellt nach und nach ihre eigene künstlerische Arbeit zurück, um sich ganz der Karriere Pollocks zu widmen.

Eine wichtige Rolle spielt der Kunstkritiker Clement Greenberg (Jeffrey Tambor), der über Kritiken und über Kritik ("Sie verschanzen sich hinter Symbolik! Farbe ist Farbe, Leinwand ist Leinwand und sollte auch nicht mehr sein!") wesentlich an der Entwicklung des Phänomens Pollock beteiligt war.
Nach erstenErfolgen nimmt ihn die Kunstsammlerin und Galeristin Peggy Guggenheim (Amy Madigan) unter Vertrag.
Krasner und Pollock heiraten und ziehen in ein Bauernhaus in East Hampton. Hier, in Abgeschiedenheit und freier Natur, vollzieht sich jener stilistische Durchbruch des Malers, der die moderne Kunst umwälzen sollte. Doch seine Ehe bleibt ein Balanceakt zwischen Alkoholexzessen,  elbstzweifeln, Depressionen und künstlerischen Erfolgen. Als Krasner sich weigert, ein Kind von ihm zu bekommen, fängt er wieder an zu trinken.

Harris hat an seinen Ideen zu POLLOCK fast ein Jahrzehnt lang gearbeitet. „Während dieser Jahre habe ich viel Zeit verbracht mit Lektüre, mit Gedanken und Gefühlen zu Pollock“, sagt Harris. „Und ich habe viel ,gemalt’ und versucht, nachzuempfinden, was es bedeutet, ein Maler zu sein.“

Um Pollock zu porträtieren, konzentrierte sich Harris vor allem auf die akkurate Darstellung des künstlerischen Prozesses bei Pollock. Der war damals absolut revolutionär und verblüffte viele Menschen. Um dies zu erreichen, begann Harris die Malerei und Maltechniken der 40er und 50er Jahre zu erkunden.
„Es wäre aber absurd gewesen, zu glauben, ich könnte jemals so malen wie er. Die größte Herausforderung bestand für mich darin, genügend Selbstvertrauen zu entwickeln, um für mich in dem Stil zu malen, den Pollock praktiziert hatte.“

Harris glaubt, dass das Bedürfnis nach Anerkennung eine starke Antriebskraft in Pollocks Werk war. „Ein verzweifeltes Bedürfnis nach Anerkennung zwingt einen normalerweise dazu, etwas zu tun, was wiedererkennbar ist“, sagt Harris.
„Etwas Ähnliches zu dem, was andernorts schon Beifall gefunden hat. Pollocks Drang nach Anerkennung grenzte ans Psychopathische, doch sein noch tieferer Drang, Kunst zu schaffen, die keine Spur von Verlogenheit besaß, trieb ihn zu einer Kunst, die es noch nie gegeben hatte und die ein leichtes Spiel bot für Spott und Beschimpfung. Aber Pollock war selbst sein strengster Kritiker, und er wusste, dass nur er allein beurteilen konnte, was rein und ehrlich und echt in seinem Werk war.“