Welcome Home

Regie: Andreas GRUBER
Drehbuch: Andreas GRUBER u. Martin RAUHAUS
Kamera: Hermann DUNZENDORFER
Musik: Peter ANDROSCH, Hannes KÖCHER
Mit: Georg FRIEDRICH (Rösler), Rainer EGGER (Samhaber), Abdul SALIS (Isaac), Johannes SILBERSCHNEIDER u.a.

Ö 2005, ca. 100 Min.

Mittwoch, 1. März 2006

Blass und bleich stehen zwei verängstigte Europäer in Unterhosen auf einem afrikanischen Marktplatz. Die beiden wollten Bananen klauen, nun zahlen sie mit Hosen, Hemden und Handys. Alles, was sie am Körper tragen, wird öffentlich versteigert. Ein schönes Bild, finden die Afrikaner. Sie freuen sich, lachen und johlen vor Begeisterung.

Wenige Tage vorher. Direkt am Fußballplatz einer kleinen Kärntner Dorfgemeinde legt die Gendarmerie dem Schwarzafrikaner Isaac die Handschellen an. Es geht ums Prinzip, sagt Rösler. Sonst glauben die, bei uns können sie alles machen, und schon morgen weiß jeder in ganz Afrika, dass du am leichtesten in Österreich über die Grenze kommst, weil dort die Gendarmen die größten Deppen sind. Deshalb knallhart an die Regeln  halten.

Nun sollen er und sein Kollege Samhaber Isaac per Flugzeug nach Ghana bringen. Im Flugzeug eskaliert die Situation erstmals. Die richtige Überraschung kommt aber dann in Accra, der Hauptstadt Ghanas. Major Ampofo (Abdi Gouhad) von der Einwanderungsbehörde ist felsenfest davon überzeugt, dass Isaacs Heimreisezertifikat gefälscht ist. Bis zur Klärung der Sachlage nimmt er Rösler und Samhaber die Pässe ab. Nun sitzen sie in Ghana fest. Es ist Wochenende und das österreichische Konsulat in Accra bis Montag geschlossen. Ohne Ausweise, ohne Ortskenntnisse und mit  kaum Bargeld in der Tasche sind sie auf das Wohlwollen der Einheimischen angewiesen.
Mit einem Mal hat sich die Situation komplett geändert. Noch vor wenigen Stunden wollten Rösler und Samhaber ihren Schubhäftling schleunigst loswerden. Nun brauchen sie ihn wie einen Bissen Brot. Wie sonst sollten sie jemals wieder mit heiler Haut aus Afrika rauskommen ?

Der 51-jährige Drehbuchautor, Film- und Fernsehregisseur Andreas Gruber schilderte 1994 in seinem bekanntesten Film „Hasenjagd. Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen.“ den Ausbruch von russischen Gefangenen aus dem KZ Mauthausen; sein Schaffen ist vom Bekenntnis zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen geprägt.

„Drinnen und Draußen“ (ORF 1984), „Gewitter im Mai“ (ORF/ZDF 1988), „Shalom, General“ (ORF 1989), „Die Schuld der Liebe“ (1997), „Die Gutmenschen“ (2000), „Bella Block. Im Namen der Ehre“ (2002)


Mehr zur anschließenden Diskussion mit Regisseur Andreas GRUBER und Dickson WIREDU unter VERANSTALTUNGEN.