Das Mädchen mit dem Perlenohrring

Regie: Peter WEBBER
Drehbuch: Olivia HETREED
Kamera: Eduardo SERRA
Mit: Scarlett JOHANSSON (Griet), Colin FIRTH (Vermeer), Essie DAVIS (Maria Thins), Judy PARFITT (Catharina Vermeer), Tom WILKINSON (van Ruijven) u.a.

GB 2003, ca. 95 Min.

Mittwoch, 28. März 2007, 19.30 Uhr


Verfilmung des Romans von Tracy Chevalier

Delft, Mitte des 17. Jahrhunderts, das Goldene Zeitalter der Niederländischen Malerei.
Die 16jährige Dienstmagd Griet kommt in das Haus des angesehenen Malers Jan Vermeer. Die Arbeit ist anstrengend, noch anstrengender ist jedoch Vermeers Familie: seine ehrgeizige Schwiegermutter, Maria Thins, seine überempfindliche und andauernd schwangere Ehefrau Catharina und eine Horde lärmender, verwöhnter Kinder. Obwohl die Familie am Rande des Bankrotts ist, denkt sie nicht daran, ihren verschwenderischen Lebensstil aufzugeben. Unterstützung kommt nur vom reichen Mäzen Van Ruijven.
Zu Griets täglichen Aufgaben gehört das Putzen von Vermeers Atelier, das außer ihm selbst kein Mitglied des kinderreichen Haushaltes betreten darf, und von Anfang an ist sie fasziniert von den Gemälden des Meisters. Als der Maler Griet dabei überrascht, wie sie Licht durch die beschmutzten Scheiben zu bringen versucht, hat er sein Motiv gefunden. Griet posiert nun täglich für den Maler, der fasziniert ist von ihrer Stille und auffallenden Reinheit und sie schon bald in die Kunst des Farbherstellung einweiht.
Als Vermeers intrigante Schwiegermutter und Van Ruijven, der mehr als ein Auge auf Griet geworfen hat, erkennen, wie sie aus der ungewöhnlichen Beziehung zwischen Magd und Meister Profit schöpfen können, erhält Vermeer den Auftrag, Griet zu porträtieren. Es wird eines der großartigsten Gemälde, das je geschaffen wurde – Künstler und Muse müssen dafür allerdings einen hohen Preis zahlen.

Jedes Bild, das Peter Webber in seinem Debütfilm findet, ist eine Anspielung auf die Bildlichkeit der Niederländischen Malerei und den Vermeer von Delft.
Immer wieder hält der Film die Geschichte an und verliert sich in malerischen Momentaufnahmen, in Stillleben der Ereignisse. Die Dienstmagd positioniert sich im Türrahmen, ihr Blick ist gesenkt, die Haube schimmert in cremigem Weiß. Durch Butzenscheiben dringt gedämpftes Licht in warmen Braun- und Gelbtönen. Aus den Körben, die die Mägde vom Markt in das herrschaftliche Haus tragen, hängen schlaff die Gänsehälse, das Gemüse, das sorgfältig auf dem Schneidbrett arrangiert wird, ist violett und dunkelgrün.

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ aus dem Jahre 1660 ist eines der zentralen Werke des Malers Jan Vermeer und wie bei der berühmten „Mona Lisa“ ist sowohl die Entstehungsgeschichte als auch die abgebildete Person ein Mysterium. Das Gesicht, welches aus der Dunkelheit des Gemäldehintergrunds hervortritt, scheint sowohl Glück als auch Trauer widerzuspiegeln.