Genghis Blues

Regie u. Drehbuch: Roko BELIC
Kamera: Adrian BELIC
Musik: Paul PENA und Kongar-ol ONDAR
Mit: Paul PENA und Kongar-ol ONDAR

USA 1999, ca. 90 Min.

Mittwoch, 20. Dez. 2006

„Genghis“ ist die englische Schreibweise von “Dschingis” – der Filmtitel komprimiert den Inhalt: Blues und tuvanischer Kehlkopf-Gesang verschmelzen.

Paul Pena spielte mit den Großen des Blues T-Bone Walker, B.B. King, Bonnie Raitt. 1995 kam der blinde Musiker als erster Amerikaner zum Oberton-Wettsingen nach Tuva.

Nachdem er Oberton-Gesang im Radio gehört hatte, brachte er sich diese Technik selbst bei und machte bei einer US-Tournee von tuvanischen Sängern die Bekanntschaft dieser Musiker, die von seiner Musik so begeistert waren, dass sie ihn zu ihrem nächsten Festival (1995) einluden. Er gewann den Bewerb im mehrstimmigen „kargyraa“-Stil, lernte sogar die Sprache der Tuva und schloss Freundschaft mit einem der Meister des Oberton-Gesangs, Kongar-ol Ondar.
Paul Penas Eltern immigrierten von den Kapverdischen Insel in die USA; er spielt eine einzigartige Mischung von Mississippi Delta Blues, kapverdischer und tuvanischer Folkmusik. Als blinder Kreole weiß er, was Benachteiligung ist, und drückt seinen Kampf gegen Ungerechtigkeit und für „inter-cultural harmony“ musikalisch aus.

TUVA, im Herzen Asiens gelegen, war früher unabhängig; die  autonome Republik Tuva liegt im Süden des asiatischen Russland, doch auch in der Mongolei lebt eine tuvanische Minderheit. Die Tuvaner betrachten sich als Nachkommen des Dschingis Khan. Über ein Drittel von ihnen sind noch nomadische Viehzüchter. Die meisten haben ihre Mischung von Buddhismus und animistischem Schamanismus auch nach der Besetzung durch die Sowjetunion beibehalten, obwohl die Religionsausübung in jenen Jahren unterdrückt wurde.
In den Jahrhunderten nach dem Zusammenbruch des mongolischen Reiches war Tuva isoliert, was zur Entwicklung eigenständiger kultureller Formen führte.

„Genghis Blues“ gewann zahlreiche Preise, z.B. beim Sundance Festival, bei den Festivals in San Francisco und Florida.


Info:
http://www.genghisblues.com

Musik:
http://worldmusic.nationalgeographic.com/worldmusic/view/page.basic/album/content.album/genghis_blues_13014


Buchtipp:
Galsan TSCHINAG hat in Deutschland studiert und zahlreiche Bücher über das Leben seines Volkes, der Tuva, geschrieben:
Im Land der zornigen Winde (1999), Das Ende des Liedes (2001), Die Karawane (2003), Tau und Gras (2004)