Café Elektric

Regie: Gustav UCICKY
Drehbuch: Jacques BACHRACH, nach dem Theaterstück „Die Liebesbörse“ von Felix FISCHER
Kamera: Hans ANDROSCHIN
Mit: Marlene DIETRICH (Erni), Willi FORST (Ferdl), Fritz ALBERTI, Anny COTY, Igo SYM, Nina VANNA, Vera SALVOTTI u.a.

Ö 1927, ca. 110 Min.

Mittwoch, 24. Okt. 2007

Stummfilmklassiker mit Marlene DIETRICH

Live am Klavier: Gerhard GRUBER

Im Wien der 1920er Jahre ist das Café Elektrik Treffpunkt der mondänen Gesellschaft wie auch der Halbwelt.
Erni, die Tochter des Bauunternehmers Kommerzialrat Göttlinger (Fritz Alberti), trifft dort den Zuhälter Ferdl, verfällt ihm nach dem ersten Tanz und stiehlt für ihn neben einer größeren Summe auch einen Ring ihres Vaters. Ferdl jedoch schenkt den Ring seiner Ex-Freundin Hansi (Nina Vanna), um sie wieder für sich einzunehmen.
Diese wiederum liebt jetzt einen Angestellten Göttlingers namens Stöger (Igo Sym).
Von einer „Geschäftsreise“ mit seiner Geliebten (Anny Coty) zurück gekehrt, entdeckt Göttlinger im Café Electric seinen Ring an Hansis Finger, hält Stöger für den Dieb und entlässt ihn. Hansi zeigt daraufhin Ferdl bei der Polizei an, Stöger, der sich betrogen glaubt, trennt sich trotzdem von ihr und beginnt ein neues Leben als  Journalist.
Einige Zeit später soll er über einen Mordversuch berichten – wie sich herausstellt, war Hansi in Lebensgefahr, da der haftentlassene Ferdl sich an ihr rächen wollte. So finden die Liebenden wieder zusammen.

CAFÉ ELEKTRIC ist einer der ersten Filme mit Marlene DIETRICH in einer wichtigen Rolle; berühmt wurde sie als Sängerin Lola Lola in „Der blaue Engel“ von Josef von Sternberg (1930).

Die Ausstellung MYTHOS MARLENE DIETRICH war 2007 in der Österr. Filmgalerie Krems zu sehen. In ihr wurde auch die Beziehung zu Willi Forst und Igo SYM beleuchtet; letzterer lehrte die junge Schauspielerin u.a, die singende Säge zu spielen, mit der Dietrich später des öfteren auf der Bühne und vor amerikanischen Soldaten auftrat.
Willi FORST (1903-80) begann als Operettensänger und machte seine ersten filmischen Erfahrungen im Stummfilm der 20er Jahre. Einer der erfolgreichsten Filmstars, begann er 1933 auch Regie zu führen. Während der NS-Zeit beschränkte er sich auf harmlose Filme voller Walzerseligkeit, weigerte sich aber, in Nazi-Propagandastreifen mitzumachen. (Im Gegensatz zum Regisseur von CAFÉ ELEKTRIK, Gustav UCICKY, der bis 1941 solche Filme drehte.)
Produzent Sascha KOLOWRAT (eigentlich: Alexander Graf Kolowrat-Krakowski, 1886-1927), Playboy, Auto- und Filmpionier, Besitzer einiger Palais in Wien und Prag wie des von ihm gegründete Sascha-Filmstudios, entdeckte zahlreiche Regisseure und SchauspielerInnen für den Film.