Vitus

Regie: Fredi M. MURER
Drehbuch: Peter LUISI, Fredi M. MURER, Lukas B. SUTER
Kamera: Pio CORRADI
Mit: Fabrizio BORSANI (Vitus, 6), Teo GHEORGHIU (Vitus, 12), Julia JENKINS (Mutter), Urs JUCKER (Vater), Bruno GANZ u.a.

CH 2005 Ca. 120 Min.

Mittwoch, 5. Dez. 2007

Ein ganz normales musikalisches Wunderkind

Wunderkind Vitus hört so gut wie eine Fledermaus, spielt wunderbar Klavier und hat schon im Kindergarten den Brockhaus gelesen. Aber das kleine Genie hat es nicht leicht, denn seine Begabung ist auch eine Bürde: in der Schule langweilt er sich oder nervt Lehrer und Mitschüler als Besserwisser. Seine Eltern sind liebevoll und klug, zugleich aber überambitioniert und führen gerne seine Klavierkünste vor. Wenn er einmal groß ist, soll Vitus ein weltbekannter Pianist werden, das steht bereits fest.
Dabei wäre Vitus bisweilen gerne ein ganz normales Kind und bastelt am liebsten in der Tischlerei seines eigenwilligen Großvaters (Bruno Ganz), bei dem er sich uneingeschränkt wohl fühlt. Dieser träumt wie Vitus vom Fliegen und bastelt seinem Enkel Ikarusflügel aus Holz und Leder.
Und eines Tages nimmt Vitus mit einem dramatischen Sprung sein Leben in die eigene Hand …

Der Schweizer Regisseur Fredi M. Murer hat sich mit „Vitus“ einen Lebenstraum erfüllt - eine poetische Liebeserklärung an die Musik und an die Kindheit: „Vitus ist eine Art Porträt über einen Künstler, der unbeirrt seinem Stern folgt.“
15 Drehbuchvarianten hatte Murer geschrieben und es sollte fünf Jahre dauern, bis aus der geplanten internationalen Co-Produktion wieder eine schweizerische und letztlich finanzierbare wurde.

Den jugendlichen Vitus spielt der in der Nähe Zürichs lebende Teo Gheorghiu, Sohn rumänisch-stämmiger Eltern, der im Alter von 12 Jahren sein Debut-Konzert mit Schumanns Klavierkonzert in a-Moll in der Zürcher Tonhalle gab – vor Publikum und für den Film. Denn die Klavierszenen im Film sind nicht gedoubelt, sondern werden alle von Teo Gheorghiu selbst gespielt, der gleichzeitig auch schauspielerisch zu überzeugen weiß.
Die Rolle des schrullig-liebenswürdigen Großvaters, Tischlers und Philosophen, eine Hommage an seinen eigenen Vater, hat Murer seinem Landsmann Bruno Ganz auf den Leib geschrieben.
Der Theater- und Filmschauspieler Bruno Ganz wurde 1996 mit dem „Ifland-Ring“ ausgezeichnet, einer der größten Ehren für einen deutschsprachigen Schauspieler. Zuletzt weckte er als Adolf Hitler in „Der Untergang“ international Aufmerksamkeit, auch die von Francis Ford Coppola, unter dessen Regie Ganz 2006 „Youth without Youth“ drehte.

Seit 1962 führt Fredi M. Murer (*1940) Regie; vor „Vitus“ realisierte er 16 Filme, davon drei abendfüllende im Kinoformat: „Grauzone“ (1978), „Höhenfeuer“(1985), „Vollmond“ (1998).

Ausführliche Informationen im Presseheft.