Vom Segen der Sparlampe

Nach seiner Doku BULB FICTION (21.3.2012) diskutierte der extra von der Diagonale aus Graz angereiste Regisseur Christoph MAYR über die angeblich so tollen Energiesparlampen, die Macht der Konzerne und die Willfährigkeit der EU-Behörden.

Nach intensiven Vorstudien konnte das Filmteam zahlreiche Fachleute, PolitikerInnen, BehördenvertreterInnen, Beschäftigte in der Herstellung und im Recyling der quecksilberhaltigen Leuchtkörper usw. interviewen.
Der Film soll ja nicht einzelne Schuldige benennen, sondern aufzeigen, in welchem (eigentlich undemokratischen) System die EU-Normen formuliert und schließlich als Regel eingeführt werden: welche Schwierigkeiten Parlamentarier haben, umfangreiche Gesetzesvorlagen bis in einzelne - aber u.U. bedeutsame - Nebensätze zu studieren; wie wenig sie dem enormen Aufwand der großen Konzerne entgegensetzen können, welche über ihre Lobbyisten Stimmungsmache betreiben, Druck ausüben und schließlich EU-weit gültige Richtlinien (mit)formulieren.

Nun sind, so Mair, die Betroffenen am Zug, ihr - durch den Film verstärktes - Unbehagen an Sparlampen, an der manipulativen Vorgehensweise bei deren erzwungener Einführung, an politischen Prozessen allgemein zu formulieren.
Er selbst hat seinen Beitrag zur Debatte über Sinn und Unsinn des Glühlampenverbots geleistet, meint er. Wenn auch mit einer beträchtlichen Portion Pessimismus bezüglich einer Rücknahme der aus Energiespargründen kaum und wegen des gesundheitsgefährdenden Potenzials der neuen Lichtquellen überhaupt nicht vertretbaren Verordnung.

Trotz des von manchen Seiten an ihn herangetragenen Wunsches nach einer "Fortsetzung" über eine ähnliche Materie sollen Christoph Mairs nächste Projekte sich mit anderen Themen befassen.

Zunächst aber wird er beim bevorstehenden Start von BULB FICTION in Deutschland auf Tour sein.