Barbara

Regie u. Drehbuch: Christian PETZOLD
Kamera: Hans FROMM
Mit: Nina HOSS, Ronald ZEHRFELD, Jasna Fritzi BAUER, Marc WASCHKE, Rainer BOCK, Christina HECKE, Peter BENEDICT u.a.


D 2012, ca. 105 Min.

Mittwoch, 23. Jan. 2013

Nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt hat, wird die junge DDR-Ärztin Barbara (Nina Hoss) 1980 aus der berühmten Berliner Charité in ein Provinzkrankenhaus versetzt.
Isoliert von den anderen Dorfbewohnern und Kollegen, wartet sie darauf, dass sie über die Ostsee zu ihrem Geliebten Jörg (Mark Waschke), der in der Bundesrepublik wohnt, fliehen kann. Sie traut keinem, darf keinem trauen. Ihre Privatsphäre wird vom örtlichen Stasi-Mann und seinen Leuten verletzt.

Nach und nach jedoch kommt sie ihrem Vorgesetzten André (Ronald Zehrfeld), dem Leiter der Kinderchirurgie, näher. André scheint ihr zu vertrauen, zollt ihren beruflichen Fähigkeiten Respekt und deckt sogar ihr Engagement für die junge Ausreißerin Stella (Jasna Fritzi Bauer), die aus der berüchtigten DDR-′Erziehungs′anstalt für Minderjährige in Torgau abgehauen ist.
Doch Barbara ist misstrauisch: Wurde André vielleicht von der Stasi auf sie angesetzt? Und gleichzeitig fasziniert dieser Mann die eigentlich liierte Barbara ungemein. Sie droht sich zu verlieben, während der Tag ihrer Flucht immer näher rückt ...

Die neue Arbeit von Christian Petzold („Yella“, „Jerichow“), dessen Eltern selbst aus der DDR geflüchtet waren, ist keine ‚Ostalgie‘-Komödie und kein brutales Stasi-Drama, sondern ein Film über eine unangepasste Existenz im Spitzelstaat, hin- und hergerissen zwischen Misstrauen und Anteilnahme, Freiheitswunsch und Verantwortung, Flucht und Widerstand.

Auf der Berlinale 2012 erhielt Petzold den Silbernen Bären für die beste Regie. Die Auslandsvertretung der deutschen Filmbranche, German  Films, wählte „Barbara“ als offiziellen Kandidaten für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie ‚Bester fremdsprachiger Film‘ aus.