Die Königin und der Leibarzt

Regie: Nikolaj ARCEL
Drehbuch: Nikolaj ARCEL, Rasmus HEISTERBERG
Kamera: Rasmus VIDEBÆK
Mit: Mads MIKKELSEN, Mikkel Boe FØLSGAARD, Alicia VIKANDER, David DENCIK u.a.


DK/D 2012, ca. 130 Min.

Mittwoch, 5. Dez. 2012

V e r b o t e n e   L i e b e   i n   D ä n e m a r k

1766 muss die damals erst 15jährige Caroline Mathilde (Alicia Vikander), Schwester des späteren englischen Königs George III, in ein ihr völlig fremdes Land reisen und ihren 17jährigen Cousin heiraten, den dänischen König Christian VII. (Mikkel Boe Fǿlsgaard).

Die Ehe zwischen der klugen jungen Frau und ihrem kindlichen, zunehmend psychisch labilen Gemahl steht von Anfang an unter keinem guten Stern.
Die Stimmung bessert sich schlagartig, als Christian 1769 von einer Europareise den deutschen Arzt Johann Friedrich Struensee (Mads Mikkelsen) mit an den stockkonservativen Hof nach Kopenhagen bringt.
Struensee wird der Vertraute des Königs und gewinnt zunehmend an Einfluss. Schließlich wird er zum Minister ernannt und führt die Staatsgeschäfte - denn er ist nicht nur ein äußerst fähiger Mediziner und Wissenschaftler, sondern auch politisch sehr gebildet und aktiv, ganz im Geiste der aufkeimenden Aufklärung: Entmachtung des Adels, Reformierung des Bildungswesens, allgemeine Meinungs und  Pressefreiheit, Abschaffung von Zensur und Folter sind nur einige seiner  damals geradezu revolutionären  Anliegen.

Auch privat nimmt Struensee immer mehr den Platz des Königs ein und wird schließlich der Geliebte von Caroline Mathilde, die sein Weltbild teilt und seine Gefühle erwidert.
Doch die Affäre bleibt nicht ohne Folgen, die Königin bringt eine Tochter zur Welt, Louise Auguste. Endlich wittern die zahlreichen Reformgegner ihre Chance und schmieden eine Intrige …

Der Film des dänischen Regisseurs Nikolaj Arcel gewann auf der Berlinale 2012 zwei silberne Bären (bester Darsteller für die Rolle des Königs, bestes Drehbuch).

In der Literatur wurde dieser Stoff schon mehrmals behandelt; die jüngste Bearbeitung stammt  von Per Olov Enqvist: "Der Besuch des Leibarztes".