Spuren

Regie John CURRAN
Drehbuch: Marion NELSON, nach dem Reisebericht von Robyn DAVIDSON
Kamera: Mandy WALKER
Musik: Garth STEVENSON
Mit: Mia WASIKOWSKA, Adam DRIVER, Rainer BOCK, Rolley MINTUMA, Emma BOOTH u.a.


AUS 2013, OmU; ca. 110 Min.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Quer durch Australien - ohne Begleitung

1975 kommt die junge Robyn Davidson (Mia Wasikowska) mit einem scheinbar verrückten Traum nach Alice Springs: Sie will zu Fuß die australische Wüste bis zum Indischen Ozean durchqueren – 2.700 Kilometer, begleitet nur von vier störrischen Kamelen und ihrem geliebten Hund Diggity.
Die Kamele verdient sie sich in Monaten harter Arbeit zunächst bei dem österreichischen Auswanderer und Kamelzüchter Kurt Posel (Rainer Bock) und dann bei dem afghanischen Kamelfarmer Sallay Mahomet (John Flaus).
Freunde und Eltern können Robyn von ihrem Vorhaben ebenso wenig abhalten wie die vielen damit verbundenen Widrigkeiten.
Als das Unternehmen nach langer Vorbereitung am Geld zu scheitern droht, geht Robyn einen Deal mit dem abenteuerlustigen National Geographic-Fotografen Rick Smolan (Adam Driver) ein: Er finanziert ihre Reise und darf sie dafür gelegentlich fotografieren.

Durch eine zufällige Begegnung mit dem angesehenen Aborigine-Ältesten Mr. Eddy (Rolley Mintuma) findet Robyn einen unschätzbaren Freund. Obwohl sie seine Sprache, Pitjantjatjara, kaum beherrscht, profitiert sie von seinem umfassenden Wissen über das Land und seine Traditionen.
Fern der Zivilisation erkennt Robyn langsam, was sie wirklich zum Glücklichsein braucht, und genießt ihr neu gewonnenes Gleichgewicht.
Doch je länger die Reise dauert, desto öfter gerät Robyn in lebensgefährliche Situationen und desto schwerer fällt es ihr weiterzumarschieren. Sie ist gezwungen sich endlich ihrer eigenen Vergangenheit und dem daraus resultierenden Schmerz zu stellen.

„Spuren“ („Tracks“) basiert auf Robyn Davidsons Reiseerinnerungen (auf Deutsch bei Rowohlt erschienen), die 1980 mit dem Thomas Cook Travel Book Award prämiert wurden.
Auch wenn Davidson selbst ihre Reise damals als nichts Außergewöhnliches betrachtete, war sie doch ein Ereignis, das Menschen auf der ganzen Welt bewegte. Nicht zuletzt dank ihres Mutes und ihrer Entschlossenheit wurde die Geschichte ihres
Abenteuers zu einem Bestseller, einem Buch seiner Zeit, das nicht nur eine ganze Generation von Australiern, sondern auch international die Leser und vor allem Leserinnen inspirierte.

Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde Regisseur John Curran 2013 für den Goldenen Löwen nominiert.
(Bisherige Filme: „Wir leben hier nicht mehr“, 2004 „Der bunte Schleier“2006, „Stone“, 2010.)