Ein Augenblick Freiheit

Regie u. Buch: Arash T. RIAHI
Kamera: Michi RIEBL
Mit: Navid AKHAVAN, Pourya MAHYARI, Fares FARES, Payam MADJLESSI, Behi Djanati ATAΪ, Michael NIARAWANI u.a.

Ö / F 2008, ca. 110 Min.

Donnerstag, 24. Sept. 2009

„Ich bin selber geflohen. Ich war neun Jahre alt, kann mich ganz genau erinnern, wie das war. Ich habe also Erfahrungen und Erinnerungen, die mir geholfen haben, die Geschichte authentisch werden zu lassen. Es war mir aber wichtig, einen aktuellen Film zu machen.“

Der junge österreichisch-iranische Filmemacher Arash T. Riahi („Exile Family Movie“) verknüpft in seinem Drehbuch, in das auch autobiographische Anteile einflossen, lose drei exemplarische Flüchtlingsgeschichten: Lale, Hassan und ihr kleiner Sohn Kian werden beim beschwerlichen Weg vom Iran in die Türkei von einem skrupellosen Schlepper hintergangen.
Auch die beiden jungen Männer Ali und Merdad versuchen die gefährliche Flucht über die winterlichen Grenzberge nach Westen. Sie wollen Alis Nichte Azy und seinen Neffen Arman nach Wien bringen, wo die Eltern der Kinder (in der Rolle des Vaters: Michael Niavarani) bereits Asyl erhielten.
Am Knotenpunkt Ankara steigen beide Gruppen in einem  heruntergekommenen Hotel ab, in dem auch die ungleichen Freunde Manu (Fares Fares) und Abbas Unterschlupf suchen und auf einen positiven Bescheid ihrer Asylanträge warten.
Die neue Freiheit wird bald durch Bürokratie, Korruption und Fremdenfeindlichkeit gefährdet, auch der Arm des iranischen Geheimdienstes reicht bis in die Türkei und darüber hinaus …

Arash T. Riahi setzt die Flucht und das eigentümliche Zwischenstadium der
Asylwerbenden mit tragischer Komik und enormer Spannung in Szene. Fares Fares ("Kops", "Jalla! Jalla!") in der Rolle des daueroptimistischen kurdischen Lebenskünstlers Manu macht den Film zu einer unvergleichlichen Gradwanderung zwischen Drama und Komödie.

Nach bisher 22 internationalen Filmpreisen nominierte die österreichische Jury „Ein Augenblick Freiheit“ für die Auslands-Oscars 2010.

Im Anschluss gab es eine ausführliche Diskussion mit Arash T. Riahi (Regie) und dem gebürtigen Wieselburger Tissi Brandhofer (Spezialeffekte).