Zerrissene Umarmungen

Regie u. Drehbuch: Pedro ALMODÓVAR
Kamera: Rodrigo PRIETO
Mit: Penélope CRUZ, Lluís HOMAR, Blanca PORTILLO, José Luis GÓMEZ,
Rubén OCHANDIANO u.a.

Sp 2009, ca. 130 Min.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Mateo Blanco (Lluís Homar) verschwindet hinter seinem Pseudonym Harry Caine, wenn er seine Geschichten und Drehbücher schreibt. Seit einem Autounfall auf der Insel Lanzarote ist er blind. Als Mateo eines Nachts den jungen Diego bei sich aufnimmt, der ihn nach seiner Vergangenheit befragt, beginnt er, sich zu erinnern, und die Teile eines zerrissenen Fotos zusammenzufügen - das Bild zeigt ihn in der Umarmung mit der Liebe seines Lebens.
Lena Rivero (Penélope Cruz) heißt sie, und sie ist so schön wie arm, bis sie den reichen Spekulanten Ernesto Martel (José Luis Goméz) heiratet und fortan ergeben an seiner Seite zu stehen hat. Martel finanziert seiner Frau einen Film, weil die ihre schauspielerischen Talente erproben möchte. Und ausgerechnet Mateo Blanco ist der Regisseur dieser seltsamen Produktion mit dem Titel "Frauen und Koffer“. Eine amour fou nimmt ihren Lauf, der die Eifersucht des geprellten Geldgebers und Ehemanns zum Verhängnis wird.

Wie kaum einer seiner Generation verbindet der oscarprämierte spanische Regisseur Pedro Almodóvar („Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“, „Mein blühendes Geheimnis“, „Alles über meine Mutter“, „Sprich mit ihr“) Bild, Wort, Atmosphäre, Drama, Sex, Charme und Witz virtuos zu einem großen Ganzen, zu einem absurd-grandiosen Panoptikum aus echten Gefühlen und hinreißenden Verweisen auf Lieblingsszenen seiner eigenen Kinogeschichte.

Mit „Los abrazos rotos“ inszeniert Almodóvar ein heiteres bis düsteres Thriller-Melodram und besinnt sich in verspielter Selbstironie seiner eigenen Wurzeln in einem liebevoll inszenierten Film im Film im Film ...

„Almodóvar verknüpft, im gekonnten Wechsel zweier Zeitebenen, seine Handvoll Figuren und Erzählstränge zu einem hochdosierten Drama, das durchaus Parallelen zu Hitchcockschen Suspense-Szenen aufweist, das sich aber auch, wie alle seine 16 Filme zuvor, keiner anderen Spezialeffekte  oder sonstigen Zutaten bedient als jener Handlungen, die Menschen einander vor lauter Liebe, Leidenschaft und Eifersucht antun können.“ (ray filmmagazin)