Die geliebten Schwestern

Mittwoch, 6. Mai 2015, 19.30 Uhr:

Regie&Drehbuch: Dominik Graf
Kamera: Michael Wiesweg
Musik: Sven Rossenbach, Florian van Volxem
Darsteller: Henriette Confurius, Florian Stetter, Hannah Herzsprung, Claudia Messner u.a.

D/A/F 2014, 171 Min.

Als die junge Charlotte von Lengefeld (Henriette Confurius) im Herbst 1787 von Rudolstadt an der Saale nach Weimar zu ihrer Patentante, der Frau von Stein (Maja Maranow), zieht, kann die Adelige aus verarmtem Hause mit dem höfischen Leben wenig anfangen. Bis sie zufällig den mittellosen, aus Württemberg verbannten Autor Friedrich Schiller (Florian Stetter) kennenlernt. Auf Initiative ihrer standesgemäß, aber unglücklich verheirateten, älteren Schwester Caroline von Beulwitz (Hannah Herzsprung) kommt Schiller nach Rudolstadt, wo sich eine innige Beziehung zwischen den dreien entwickelt.
Es beginnt ein heiter-frivoles Dreiecksverhältnis, denn der junge, lebensfrohe Mann denkt gar nicht daran sich festzulegen.  Doch die Schwestern, die sich schon früher unter dem Rauschen des Rheinfalls bei Schaffhausen Treue und ewige Offenheit geschworen haben, beschließen, dass Charlotte, „Lollo“ genannt, Schiller heiraten soll, damit auch „Line“ ihm nah sein kann.
Die Berufung Schillers an die Universität Jena und Carolines Flucht aus ihrer zunehmend unerträglichen Ehe bringen die drei im Laufe der Jahre jedoch auseinander.

Ein dreistündiger Historienfilm über Friedrich Schiller und seine (nicht belegte) Liebe zu zwei Schwestern: Was auf dem Papier nach potentiell anstrengendem und steifem Bildungs-Kino klingen mag, erweist sich in Dominik Grafs „Die geliebten Schwestern“ als vitaler, unverschämt charmanter, berührender und wunderschöner Liebesfilm. Der zehnfache Grimme-Preisträger und Polizei-Thriller-Spezialist („Tatort: Frau Bu lacht“, „Die Sieger“) ist nach acht Jahren, in denen er nur fürs Fernsehen gearbeitet hat, zum Kinofilm zurückgekehrt und sorgte mit seiner leidenschaftlichen Dreiecksgeschichte für einen frühen Höhepunkt im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Berlin 2014. Mit feinem Gespür für die Handlungsepoche mit ihren Umbrüchen und noch feineren Antennen für die Gefühlsregungen seiner Figuren erzählt Graf von der Utopie einer Liebe zu dritt, aber auch von der Liebe zur Sprache, zur Freiheit und zur Idee der Liebe selbst.
 

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