Ich, Daniel Blake

Mittwoch, 3. Mai 2017, 19.30 Uhr:

OT: I, Daniel Blake
Regie: Ken Loach
Drehbuch: Paul Laverty
Kamera: Robbie Ryan
Musik:  George Fenton
Darsteller: Dave Johns, Hayley Squires, Micky McGregor, Mick Laffey, Sharon Percy, Briana Shann u.a.

GB/F/B 2016, OmU, 100 Min.

Daniel Blake (Dave Johns) ist ein 59-jähriger verwitweter Bautischler, der bei der Arbeit einen Herzinfarkt erlitten hat und deswegen vom Hausarzt krank geschrieben wurde. Obwohl seine Arbeitsunfähigkeit offensichtlich ist, befindet die Angestellte der Gesundheitsagentur das Gegenteil. Daher bekommt er keine Sozialleistungen vom Staat.
Die alleinerziehende Katie (Hayley Squires) ist mit ihren beiden Kindern nach Newcastle gezogen, weil sie sich in London das Wohnen nicht mehr leisten kann. Auch Katie kämpft mit dem Bürokratie-Moloch: weil sie zu einem Termin beim „Sozialdienstleister“ ein paar Minuten zu spät kommt, wird ihr die Sozialhilfe gesperrt.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, zusammen versuchen sie sich aus ihrer schwierigen Situation herauszukämpfen.
Katie arbeitet schwarz und Daniel hofft auf eine Invalidenrente. Deren Antragstellung ist jedoch so kompliziert, dass Daniel fast verzweifelt. Immer wieder helfen ihm und Katie freundliche Leute, doch er muss warten, bis ein „Entscheider“, der selbst nicht zu erreichen ist, Daniel anruft. Wann das sein kann, ist völlig ungewiss.
Eines Tages beschließt Daniel Blake dann, dass es so nicht weitergehen kann. Und er setzt ein Zeichen – und zwar buchstäblich an die Wand………

Ken Loach, 80-jähriger Altmeister filmischer Sozialdramen, hat mit „Ich, Daniel Blake“ ein weiteres Meisterwerk vorgelegt und zehn Jahre nach dem IRA-Drama „The Wind That Shakes the Barley“ 2016 in Cannes zum zweiten Mal die Goldene Palme erhalten. Im Februar 2017 folgte der César für den „Besten ausländischen Film“. In seinem präzise inszenierten Milieu-Drama  nimmt Loach den britischen Sozialstaat ins Visier und erzählt unaufgeregt und dennoch unterschwellig hochemotional von den Ungerechtigkeiten im System. Doch neben all der Schwere finden sich in den Filmen von Ken Loach immer auch kleine Hoffnungsschimmer und eine große Prise englischen Humors.
 

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