Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

Mittwoch, 14. Dez. 2016, 19.30 Uhr:

Regie: Francois Dupeyron
Drehbuch: Francois Dupeyron, Eric-Emmanuel Schmitt
Kamera: Remy Chevrin
Musik:  Valerie Lindon
Darsteller: Omar Sharif, Pierre Boulanger, Gilbert Melki, Isabelle Renauld, Lola Naymark, Isabelle Adjani, Jeremy Sitbon, Eric Carav u.a.

F 2003, OmU, 94 Min.

Monsieur Ibrahims Geschäft in der Pariser Rue Bleue hat quasi Tag und Nacht geöffnet.
Schließlich ist Monsieur Ibrahim (Omar Sharif) Araber und das bedeutet in seiner Branche, wie er selber sagt, weniger die Bezeichnung der Herkunft als vielmehr: „Nachts und auch am Sonntag geöffnet.“
So ist auch für den 16-jährigen Moses (Pierre Boulanger) der Laden tägliche Anlaufstelle. Nirgends lassen sich Konservendosen besser stibitzen als in Monsieur Ibrahims vollgestopftem Reich. Die wenigen Sätze, die die beiden anfangs miteinander wechseln, wachsen sich bald zu tiefsinnigen Gesprächen aus. Monsieur Ibrahim ist so ganz anders als der depressive Vater von Moses, den die schmerzhafte Vergangenheit quält. „Jude sein“, so sagt er zu seinem Sohn, „bedeutet einfach Erinnerungen zu haben. Schlechte Erinnerungen.“
Monsieur Ibrahim hingegen lebt in der Gegenwart und er kennt das Geheimnis des Glücks. Mit Hilfe seiner Lebensweisheiten, die er dem Leben an sich ebenso entnimmt wie dem Koran, eröffnet er dem jungen „Momo“ eine neue Welt.
Er steht ihm bei, wenn es um die ersten Liebeserfahrungen geht, er verrät ihm, wie man Brigitte Bardot eine Wasserflasche für 40 Francs verkauft, und er sensibilisiert ihn für die kleinen Freuden des Alltags.

„Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, basierend auf einer Romanvorlage des vielgelesenen Autors Éric-Emmanuel Schmitt („Oscar et la Dame rose“, „Ma vie avec Mozart“) , ist ein Film über die wesentlichen Erfahrungen, die einem das Leben beschert. Über Freundschaft und Liebe genauso wie über Abschied und Verlust. Und nicht zuletzt geht es um eine Sehnsucht, die allen Menschen, gleich welcher Religion,  gemeinsam ist:
Glück – für sich und andere.

Omar Sharif (1932 – 2015) erhielt für seine Darstellung des Monsieur Ibrahim beim Filmfestival Venedig 2003 den Publikumspreis und  2004 den César.