Seefeuer / Flucht - Einst und jetzt

Mittwoch, 7. Juni 2017, 19.30 Uhr:

Seefeuer
OT: Fuocoammare
Regie/Drehbuch/Kamera: Gianfranco Rosi
Darsteller: Samuele Pucillo, Maria Costa, Giuseppe Fragapane u.a.
I/F 2015, 108 Min.

Flucht - Einst und jetzt
Dokumentarfilm von Gerald Prüller

A 2016, 32 Min.

Flucht – Einst und jetzt
Gerald Prüller, Jahrgang 1977,  hat bereits im Alter von sieben Jahren begonnen Theater zu spielen. Nach seiner Tischlerlehre studierte er in Wien Theater-, Film und Medienwissenschaften und machte sich 2014 mit ′Cleanhill Studios′ – eine Anspielung auf seinen Heimatort Reinsberg - als Filmemacher selbstständig. Seit Februar 2016 ist Gerald Prüller im Coworking-Space im Töpperschloss Neubruck tätig.
Bei „Flucht – Einst und jetzt“, gedreht im Rahmen des Viertelfestivals 2016, handelt es sich um eine Dokumentation mit szenischen Elementen. Interviews mit Zeitzeugen aus der Region werden die Schilderungen von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak gegenübergestellt.

Seefeuer (Fuocoammare)
Der italienische Regisseur Gianfranco Rosi („Das andere Rom – Sacro Gra“) ist ein Dokumentarist im besten Sinne des Wortes. Rosi beobachtet, zeigt und hört zu, er zwingt dem Publikum keine Meinung auf und lädt es vielmehr zu eigener Reflektion ein.
Über ein Jahr lang lebte der Filmemacher auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, die auf Grund ihrer Nähe zum afrikanischen Kontinent ein häufiges Ziel von Flüchtlingsbooten ist: Er filmte Einheimische, Fischer, Ärzte, Helfer und auch Rettungsaktionen auf hoher See ohne die Bilder zu kommentieren.
Die zuweilen schwer zu ertragenden Aufnahmen von überfüllten Booten und völlig erschöpften Menschen sprechen ohnehin eine deutliche Sprache.
Der Arzt Pietro Bartolo ist in gewisser Weise das verbindende Glied zwischen den Gestrandeten und den Inselbewohnern, von denen der zwölfjährige, etwas altkluge Samuele im Mittelpunkt steht. Dessen Leben – geprägt vom Spielen im Freien mit Steinschleuder und Feuerwerk sowie von der Vorbereitung auf den Fischerberuf – hat so gar nichts mit der Not der Flüchtlinge zu tun. Zwei Welten treffen da unmittelbar aufeinander, doch die Berührung dauert nur wenige Momente. Das Leben in Europa geht weiter seinen Gang, viele Menschen helfen und engagieren sich, aber die meisten wollen von den Nöten und Problemen der Geflüchteten gar nichts wissen.
„Seefeuer“, 2016 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, ist ein eindrucksvolles Plädoyer für humanes Handeln.
 

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