Beale Street

Mittwoch, 22. Jänner 2020, 19.30 Uhr:

OT: If Beale Street Could Talk
Regie: Barry Jenkins
Drehbuch
: Barry Jenkins nach James Baldwin
Kamera: James Laxton
Musik: Nicholas Britell
Darsteller
: Stephan James, KiKi Layne, Teyonah Parris, Colman Domingo, Teyonah Parris

USA 2018, OmU, 117 Min.

"Beale Street" erzählt die Liebesgeschichte zweier Afroamerikaner, der 19-jährigen Tish (KiKi Layne) und des 22-jährigen Fonny (Stephan James), die im New Yorker Harlem aufgewachsen sind und bereits im Kindesalter Seelenverwandte waren. Als junge Erwachsene verlieben sie sich ineinander und planen eine gemeinsame Zukunft.

Doch Tish und Fonny kann niemand schützen, jedenfalls nicht im Harlem Anfang der Siebziger. Ein weißer Polizist schiebt Fonny eine Vergewaltigung unter, das Opfer, eine Latina, macht unter Druck eine Falschaussage und flieht im Anschluss in ihre Heimat Puerto Rico. Auch ein wohlmeinender weißer Anwalt kann nichts gegen die Ungerechtigkeit bewirken: Fonny wird verurteilt, obwohl er ein Alibi hat. "Ich hoffe, dass niemand jemals einen geliebten Menschen durch eine Glasscheibe betrachten muss", sagt die schwangere Tish nach dem Besuch im Gefängnis.

Es ist einer von vielen Sätzen, die Regisseur Barry Jenkins direkt aus James Baldwins Roman in sein Drehbuch übernommen hat. „Beale Street“ ist bei aller Romantik auch eine Unterdrückungsgeschichte. Mit großer Zuversicht erklärt Tish Fonny, dass sie ihn rausbringen werde, bevor das Baby geboren wird. Auch Tishs Familie und Fonnys Vater Frank versuchen mit allen Mitteln, seine Unschuld zu beweisen. Doch Fonny erfährt, wie leicht man als Afroamerikaner grundlos im Gefängnis landen kann und dass auch dort die Gewalt kein Ende hat.

Als Inspiration diente Baldwin der Fall seines Freundes Tony Maynard, der eines Mordes angeklagt wurde, den er nicht begangen hatte, und sechs Jahre im Gefängnis verbringen musste. Baldwin war der Überzeugung, dass das US-Gefängnissystem eine Fortsetzung der Sklaverei mit anderen Mitteln darstellt.

Im Rahmen der Oscarverleihung 2019 wurde Regina King als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
 

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