Gehört, gesehen – Ein Radiofilm
Mittwoch, 13. November 2019, 19.30 Uhr:
Regie/Drehbuch: Jakob Brossmann, David Paede
Kamera: Jakob Brossmann, David Paede, Barbara Sas
AT 2019, Doku, 90 Min.
„Guten Morgen Österreich“, „Du holde Kunst“, „Radiokolleg“, „Menschenbilder“, „Radiogeschichten“. Die Journale. Und dann der Jazz. Oder das Hörspiel am Samstag. Oder natürlich Klassik. Und Weltmusik. Und. Und.
Ö1 ist eine Institution.
Ö1 ist ein Unikat. Welches Programm leistet sich schon ein durchkomponiertes Signation-Design? Anlässlich 50 Jahre Ö1 wurde dieses 2017 von Christian Muthspiel runderneuert und mit dem RSO-Wien, dem Orchester des Senders, eingespielt.
Ö1 ist eine Erfolgsgeschichte. Kein europäischer Kultursender fährt vergleichbare Quoten ein. In der Kernzielgruppe, den über 35-Jährigen, liegt der Höreranteil bei 10,8 Prozent, in Wien sogar bei 13,4 Prozent.
Aber die Existenz von Ö1 ist nicht ungefährdet.
Die 2015 verordneten Budgeteinschnitte waren heftig, natürlich musste am Programm geschraubt werden, Sendungen müssen billiger produziert und öfter wiederholt werden. Dann steht inzwischen auch fest, dass das denkmalgeschützte Funkhaus in der Argentinierstraße, seit den Anfängen die Heimat von Ö1, abgesiedelt werden soll – auch das Radio kommt auf den Küniglberg, nicht zuletzt um damit das mehr oder weniger synchrone Bespielen von Radio, Fernsehen und Online möglich zu machen. Und nun wackelt auch die unabhängige Finanzierung durch die GIS-Gebühren, ein neues ORF-Gesetz steht bevor.
„Gehört gesehen“ von Jakob Brossmann („Lampedusa im Winter“) und David Paede erhielt auf der Diagonale 2019 in Graz den Publikumspreis.
Was Techniker, Journalisten, Künstler und sonstige für das Zustandekommen des Programms Beteiligte leisten, macht ihr filmischer Blick hinter die Kulissen offenbar.
Die Verbundenheit mit Ö1 ist alles andere als eine bloße nostalgische Anwandlung, sondern auch ein (gesellschafts)politisches Statement – über die jeweilige Sendung hinaus. Oder wie es Robert Menasse in seiner Laudatio 2017 formulierte: „Ö1 ist seit 50 Jahren eine permanente Revolution gegen Kulturlosigkeit und Dummheit, gegen die Geistlosigkeit des Zeitgeists und eine stete Erfrischung gegenüber dem Modern der Moden.“
Anschließend Publikumsgespräch mit Dr. Peter Klein, bis Ende Juli 2019 Programmchef von Ö1.
Regie/Drehbuch: Jakob Brossmann, David Paede
Kamera: Jakob Brossmann, David Paede, Barbara Sas
AT 2019, Doku, 90 Min.
„Guten Morgen Österreich“, „Du holde Kunst“, „Radiokolleg“, „Menschenbilder“, „Radiogeschichten“. Die Journale. Und dann der Jazz. Oder das Hörspiel am Samstag. Oder natürlich Klassik. Und Weltmusik. Und. Und.
Ö1 ist eine Institution.
Ö1 ist ein Unikat. Welches Programm leistet sich schon ein durchkomponiertes Signation-Design? Anlässlich 50 Jahre Ö1 wurde dieses 2017 von Christian Muthspiel runderneuert und mit dem RSO-Wien, dem Orchester des Senders, eingespielt.
Ö1 ist eine Erfolgsgeschichte. Kein europäischer Kultursender fährt vergleichbare Quoten ein. In der Kernzielgruppe, den über 35-Jährigen, liegt der Höreranteil bei 10,8 Prozent, in Wien sogar bei 13,4 Prozent.
Aber die Existenz von Ö1 ist nicht ungefährdet.
Die 2015 verordneten Budgeteinschnitte waren heftig, natürlich musste am Programm geschraubt werden, Sendungen müssen billiger produziert und öfter wiederholt werden. Dann steht inzwischen auch fest, dass das denkmalgeschützte Funkhaus in der Argentinierstraße, seit den Anfängen die Heimat von Ö1, abgesiedelt werden soll – auch das Radio kommt auf den Küniglberg, nicht zuletzt um damit das mehr oder weniger synchrone Bespielen von Radio, Fernsehen und Online möglich zu machen. Und nun wackelt auch die unabhängige Finanzierung durch die GIS-Gebühren, ein neues ORF-Gesetz steht bevor.
„Gehört gesehen“ von Jakob Brossmann („Lampedusa im Winter“) und David Paede erhielt auf der Diagonale 2019 in Graz den Publikumspreis.
Was Techniker, Journalisten, Künstler und sonstige für das Zustandekommen des Programms Beteiligte leisten, macht ihr filmischer Blick hinter die Kulissen offenbar.
Die Verbundenheit mit Ö1 ist alles andere als eine bloße nostalgische Anwandlung, sondern auch ein (gesellschafts)politisches Statement – über die jeweilige Sendung hinaus. Oder wie es Robert Menasse in seiner Laudatio 2017 formulierte: „Ö1 ist seit 50 Jahren eine permanente Revolution gegen Kulturlosigkeit und Dummheit, gegen die Geistlosigkeit des Zeitgeists und eine stete Erfrischung gegenüber dem Modern der Moden.“
Anschließend Publikumsgespräch mit Dr. Peter Klein, bis Ende Juli 2019 Programmchef von Ö1.
