Weltrevolution - Der Drahdiwaberl-Film

Mittwoch, 16. September 2020, 19.30 Uhr:

Regie: Klaus Hundsbichler
Drehbuch
: Stefan Weber
Darsteller: Stefan Weber, Drahdiwaberl, Hubsi Kramar, Peter Paul Skrepek, Reinhard Nowak

AT 2008, Jugendverbot!, 90 Min.

1969 von Stefan Weber (1946-2018) in Wien gegründet, erlangte die lose Formation, bei der der Frontmann fast die einzige Konstante darstellte, unter ihren Anhängern schon bald Kultstatus, während sie bei ihren Gegnern Reaktionen zwischen Entsetzen und blankem Hass auslöste. Die Geschichte der „Drahdiwaberl“ (Wienerisch für Kreisel) ist so vielfältig wie zwiespältig. Die Spannweite reicht vom Nummer 1 Hit „Lonely“ bis hin zu den zahlreichen Gerichtsprozessen: wegen Obszönität, wegen der Verunglimpfung der Religion und ihrer Symbole bis hin zum Schusswaffengebrauch in der Öffentlichkeit reichten da die Anklagepunkte – und in einigen wäre den Mitgliedern der Gruppe ein Freispruch wohl eher wie eine Beleidigung als wie ein gerechtes Urteil erschienen. Doch Anerkennung mussten den Politrockern letztlich auch gestandene Gegner erweisen – 2005 erhielt Stefan Weber, dessen Ziel es einst gewesen war, die „wildeste, obszönste und anarchistischste Rockband der Welt zu gründen“, neben dem silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien auch einen Amadeus-Award für sein Lebenswerk, 2013 ehrte ihn das Wien-Museum mit einer eigenen Ausstellung.
Klaus Hundsbichler („Gypsy Spirit“), bestens vernetzt in der internationalen Musikszene, hat die krude Combo, zu deren Mitgliedern zwischenzeitlich auch Falco oder Jazz-Gitti gehörten, und ihren genial-dilettantischen Frontmann Stefan Weber über viele Jahre mit der Kamera begleitet und einen überaus unterhaltsamen Dokumentarfilm geschaffen.
„Weltrevolution war ein Langzeitprojekt – es dauerte acht Jahre, um den Film fertigzustellen. Die Rockgruppe „Drahdiwaberl“ wurde von Stefan Weber 1969 gegründet und tritt heute noch immer auf. Viele Konzerte wurden in den verschiedensten Formaten und unterschiedlicher Qualität mitgefilmt. „Drahdiwaberl“ absolvierten einige Fernsehauftritte, es gibt mehrere TV-Dokumentationen über die Gruppe und Stefan Weber spielte in TV-Serien und Kinofilmen mit. Diese Unmenge an Material zu sichten und zu entscheiden, was im Film verwendet wird, war der schwierigste Teil der Arbeit. Auch die Erarbeitung der endgültigen Form des Films brauchte seine Zeit. Es gab die verschiedensten Ansätze: ein reiner Dokumentarfilm, ein Musikfilm, ein Kunstfilm oder gar ein Spielfilm. Am Ende wurde es eine Mixtur aus all diesen Genres. Aber meine wichtigste Entscheidung war, weniger einen Film für „Drahdiwaberl“-Fans zu machen, als für Leute, die noch nie von der Band gehört haben.“ (Klaus Hundsbichler)

Fotos © Klaus Hundsbichler