The Banshees of Inisherin

Mittwoch, 10. Mai 2023, 19.30 Uhr:

Regie: Martin McDonagh
Drehbuch: Martin McDonagh
Kamera: Ben Davis
Musik: Carter Burwell
Darsteller
: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Barry Keoghan, Kerry Condon, Pat Shortt

GB 2022, OmU, 114 Min.

Irland, 1923: Während der Bürgerkrieg auf dem irischen Festland tobt, sind auf der abgelegenen (fiktiven) Insel Inisherin  Pádraic (Colin Farrell) und Colm (Brendan Gleeson) schon ein Leben lang miteinander befreundet. Doch plötzlich sieht man sie im einzigen Pub der Insel nicht mehr gemeinsam beim Bier. Die tadelnde Frage der Dorfbewohner liegt auf der Hand. „Have you been rowin´? Sounds like ye´ve been rowin´.“ – Nein, Streit hatten die beiden eigentlich keinen. Colm hat einfach genug. Genug von den sinnentleerten Gesprächen über Eselskot, genug von Pádraics liebenswertem, aber schlichtem Gemüt. In Wirklichkeit hat Colm jedoch Angst. Wenn die Zeit knapper wird, will man sie besser nützen als mit „dullness“ – „greatness“ schwebt ihm vor, und wenn es nur die eines selbstkomponierten, gefiedelten Liedchens ist. „I just don´t like ye no more“, sagt Colm und kündigt damit seinem Kumpel die Freundschaft auf. Der harmlose Satz hat etwas von einem Tabubruch und setzt einen Motor der stufenweisen Entgleisung in Gang…
Schon mit „Brügge sehen….und sterben ?“, in dem Gleeson und Farrell erstmals als Hauptdarsteller zusammen auftraten, bewies Regisseur Martin McDonagh sein wunderbares Gespür für absurde Handlungselemente und seine gute Hand für Schauspielführung. Spätestens mit „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ hat er sich in der obersten Liga des zeitgenössischen Kinos etabliert.
„The Banshees of Inisherin“ wird zurecht als einer der besten Filme des vergangenen Kinojahres gepriesen, er ist zugleich aber auch einer der herzzerreißendsten. Die Tragikomödie wurde in der Filmpreissaison 2022/23 bisher für mehr als 300 internationale Film- bzw. Festivalpreise nominiert, von denen sie über 90 gewinnen konnte.

Fotos © Disney