Chanson d´amour

Regie u. Drehbuch: Xavier GIANNOLI
Kamera: Yorick Le SAUX
Musik: Alexandre DESPLAT
Mit: Gérard DEPARDIEU, Cécile De FRANCE, Mathieu AMALRIC, Christine CITTY, Patrick PINEAU, Alain CHANONE u.a.

F 2006, ca. 115 Min.

Mittwoch, 19. Dez. 2007

Der abgetakelte Schnulzensänger Alain Moreau (Gérard Depardieu) ist eine lokale Größe in den Tanzsälen der französischen Provinz. Auf Discoabenden, von denen das Rentner-Publikum auch schon einmal mit einem Rasenmäher aus der Tombola nach Hause geht, ist er ebenso anzutreffen wie auf Restaurant-Musikabenden. Vor allem seine weiblichen Fans lieben und verehren ihn.
Alain Moreau ist zwar nicht glücklich, aber er hat sich in seinem Leben einzurichten gelernt.
Bei einem seiner Auftritte lernt er die attraktive Marion (Cécile de France), eine junge Immobilienmaklerin, kennen. Alains Suche nach einem neuen Haus wird zum Vorwand für zahlreiche Treffen mit der zunächst unnahbaren Marion, und bei der Begehung von leeren Wohnungen und Häusern lernen sie sich besser kennen. Alain möchte sich mitteilen, während Marion Einzelheiten aus ihrem Leben verschweigt: die Trennung von ihrem Freund, die schwierige Beziehung zu ihrem kleinen Sohn, der beim Vater lebt.
Anfangs ist Marion genervt, ja überfordert von Alain, der mit seinen blonden Strähnchen und seiner unmodischen Kleidung so gar nicht in Marions urbanes Leben passt. Zugleich ist sie fasziniert von seiner Beharrlichkeit, seiner Natürlichkeit und Feinfühligkeit. Doch Marion zögert, sich auf Alain einzulassen.
Da lässt Alain unerwartete einen riesengroßen Auftritt platzen …

Der 58-jährige Gérard Depardieu ist ein Mann mit vielen Talenten: Schauspieler, exzellenter Koch und Gourmet, hat in Paris ein eigenes Restaurant und ein Weingut im Anjou. Dass er auch singen kann, beweist er hier an der Seite der jungen belgischen Schauspielerin Cécile de France, die eine der gefragtesten Schauspielerinnen des französischen Films ist.

Regisseur Xavier Giannoli (*1972) besuchte nie eine Filmhochschule, sondern entdeckte sein Regietalent eher zufällig. Sein sw-Kurzfilm „L’Interview“, die Geschichte einer großen Desillusionierung, machte 1998 in Frankreich Furore: Ein französischer Journalist will sein Idol, die gealterte Filmdiva Ava Gardner, interviewen, doch das Gespräch gerät zum Desaster. Für diesen 25-Min.-Film erhielt Giannoli in Cannes die Goldene Palme. Die Rolle des Journalisten verkörperte damals Mathieu Amalric, der in CHANSON D´AMOUR die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Regisseur fortsetzt.

2003 entstand Xavier Giannolis erster Langspielfilm, „Es brennt in mir“ (Les corps impatients); sein nächster Streifen, „Une aventure“ (2005), beschreibt die Liebesgeschichte zwischen einem jungen Mann und einer Schlafwandlerin.