Hunting Party

Regie u. Drehbuch: Richard SHEPARD
Kamera: David TATTERSALL
Musik: Rolfe KENT
Mit: Richard GERE, Terrence HOWARD, James BROLIN, Diane KRUGER u.a.

BiH/HR/USA 2007, ca. 105 Min.

Mittwoch, 23. Jan. 2008

„Was, du triffst Richard GERE?“ *

Für Fernsehreporter Simon Hunt (Richard Gere) und seinen Kameramann Duck (Terence Howard) ist kein Krisenherd zu heiß. El Salvador, Irak, Somalia, zuletzt Bosnien – immer dort, wo es gerade am lautesten kracht, sind die beiden mit Kamera und Mikrofon live dabei. Hunt hat schon etliche Emmy-Preise eingeheimst, er ist ein gefeierter Star bei seinem Sender. Und der Krieg sein liebstes Spiel.

Doch dann kommt es 1994 am Schauplatz eines Massakers an der Zivilbevölkerung zum Eklat: Der offensichtlich betrunkene Hunt verliert vor laufender Kamera die Fassung, kritisiert die Vorgehensweise der UNO und stellt auch noch die Berichterstattung des eigenen Senders in Frage. Das bedeutet das Ende seiner Karriere. Künftig muss er seine Berichte an das Staatsfernsehen von Jamaika, Peru oder Polen verscherbeln.
Sechs Jahre später, fünf Jahre nach Kriegsende ist es der CIA noch immer nicht gelungen, einen bosnischen Kriegsverbrecher mit dem Codenamen „The Fox“ zu fassen. Fünf Millionen Dollar sind als Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Hunt erhält unverhofft einen Hinweis auf den Verbleib des Gesuchten und überredet Duck und einen unerfahrenen Journalisten, sich für ein Exklusiv-Interview an die Fersen von „The Fox“ zu heften. Als der Gejagte jedoch bemerkt, dass ihm drei Reporter auf den Fersen sind, dreht er den Spieß blitzschnell um und macht aus den Jägern die Gejagten …

Der Polit-Thriller von Richard Shepard („Mord und Margaritas“) wirft brisante Fragen auf:
- Wie kommt es, dass Kriegsverbrecher immer wieder ins Nirgendwo verschwinden können, ohne dass man weiß, wo sie sind?
- Warum schaffen es UNO und CIA nicht, jemanden dingfest zu machen, der tausende Unschuldige auf dem Gewissen hat?
- Vielleicht weil man ihn gar nicht wirklich fangen will?

„Nur die unglaublichsten, aberwitzigsten Teile dieser Geschichte sind wahr“ – so lautet die Einblendung zu Beginn von „Hunting party“. Und tatsächlich basiert das Kriegsabenteuer auf einer wahren Geschichte: Im Jahr 2000 veröffentlichte der Journalist Scott Anderson einen Artikel mit dem Titel „What I Did on My Summer Vacation“, in dem er beschreibt, wie er höchstpersönlich in Bosnien nach dem Kriegsverbrecher Radovan Karadžić suchte.

* In der „Presse“ berichtete Korrespondent Erich Rathfelder, wie Richard Gere von ihm für die Jagd nach einem
gesuchten Kriegsverbrecher „trainiert“ wurde: http://diepresse.com/home/panorama/welt/350558/index.do