Berlin 36

Regie: Kaspar HEIDELBACH
Drehbuch: Lothar KURZAWA
Kamera: Achim POULHEIM
Mit: Karoline HERFURTH, Sebastian URZENDOWSKY, Axel PRAHL, August ZIRNER, Maria HAPPEL, Otto TAUSIG u.a.

D 2009, ca. 100 Min.

Mittwoch, 21. April 2010

Die wahre Geschichte einer Siegerin

Berlin 1936: Die USA drohen, die Olympischen Spiele zu boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader keine jüdischen Sportler vertreten sein. Aus diesem Grund wird die Jüdin Gretel Bergmann (Karoline Herfurth), die überragende Hochspringerin dieser Zeit, in die deutsche Mannschaft aufgenommen. Um jedoch zu verhindern, dass ausgerechnet sie die Goldmedaille im Hochsprung gewinnt, schicken die Nationalsozialisten die unbekannte Konkurrentin Marie Ketteler (in Wirklichkeit: Dora/Heinrich Ratjen) ins Rennen. Was niemand ahnt: Diese ist ein Mann (Sebastian Urzendowsky).
Während der Wettkampf-Vorbereitungen entwickelt sich zwischen den beiden Rivalinnen eine vorsichtige Freundschaft.
Am Ende muss sich zeigen, ob die beiden gemeinsam gegen die Übermacht der Nationalsozialisten ankämpfen oder ob der sportliche Ehrgeiz überwiegt.

BERLIN 36 basiert auf der wahren Geschichte der jüdischen Hochspringerin Gretel Bergmann, die bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin als Favoritin für die Goldmedaille galt. Unter der Regie von Kaspar Heidelbach entstand ein bewegendes Drama, das darüber hinaus von der Freundschaft zwischen den beiden anfänglichen Gegnerinnen erzählt, die trotz aller Repressalien der NSDAP zusammenhalten.

Gretel Lambert (95), geb. Bergmann, lebt in New York. 2003 reiste in ihr schwäbisches Heimatstädtchen Laupheim, wo der Sportplatz nach ihr benannt wurde, so wie es seit 1995 in Berlin-Wilmersdorf die Gretel-Bergmann-Sporthalle gibt. "Als wir gemeinsam das Schild Gretel-Bergmann-Stadion enthüllten, bekam ich eine Gänsehaut", schreibt sie. "Es war so ironisch: 1933 hatten mich die Nazis von allen öffentlichen Orten verbannt, und jetzt trug einer dieser öffentlichen Orte für immer meinen Namen." (Die Zeit)

Schulmaterialien können hier herunter geladen werden: http://www.berlin36.x-verleih.de/media/Berlin36-Schulmaterial.pdf


(Der anlässlich des Kriegsendes vor 65 Jahren ursprünglich geplante Film STALAG 17 von Billy WILDER (über das Kriegsgefangenenlager in Gneixendorf bei Krems) konnte leider nicht gezeigt werden. Eine 35mm-(Kino-)Kopie steht nämlich in Österreich nicht zur Verfügung; die öffentliche Vorführung einer DVD bedarf der Zustimmung der Rechteinhaber - doch der Paramount-Konzern reagierte auf mehrmalige diesbezügliche Anfragen mit überheblichem Ignorieren, nach der Ankündigung des Films aber rasch: mit einer Klagsdrohung.)