Die beste aller Welten

Donnerstag, 1. Februar 2018, 19.30 Uhr:

In Anwesenheit des Regisseurs Adrian Goiginger

Regie & Drehbuch: Adrian Goiginger
Kamera: Yoshi Heimrath, Paul Sprinz
Musik:  Dominik Wallner, Manuel Schönegger
Darsteller:  Verena Altenberger, Jeremy Miliker, Lukas Miko, Michael Fuith

A 2017, 103 Min.

Abenteurer will der siebenjährige Adrian (Jeremy Miliker) werden, das steht für ihn fest. Gegen Monster wird er kämpfen und Schätze finden, erklärt er dem Mann vom Jugendamt. Er strotzt nur so vor Fantasie und wird darin von seiner jungen Mutter Helga (Verena Altenberger) noch bestärkt.  Als Adrian beim Spielen eine Pfeilspitze findet, erzählt sie ihm verschwörerisch von Ronan, dem Vorfahren aus längst vergangenen Zeiten. "Durch unsere Adern fließt das gleiche Abenteurerblut wie bei ihm", versichert Helga ihrem Sohn, und der kämpft fortan in seinen Tagträumen als Ronan gegen einen finsteren Dämon.
Welcher Natur diese Schreckgestalt wirklich ist, zeigt sich bald.
Denn was sich zunächst anlässt wie eine zuckersüße Mutter-Sohn-Geschichte, schlägt rasch ins Drama um, die kindliche Fantasiewelt entpuppt sich als Zufluchtsort vor einer überfordernden Alltagsrealität. Adrians Mutter ist schwer heroinsüchtig.

Dass der 26-jährige Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger für seinen ersten Spielfilm genau dieses Thema gewählt hat, ist kein Zufall. Geht es doch um seine eigene Kindheit als Sohn einer heroinabhängigen Mutter, Ende der Neunzigerjahre in einer Salzburger Stadtrandsiedlung.
Goiginger erzählt die Geschichte aus der Sicht des Kindes, das die Suchtkrankheit der Mutter bestenfalls ahnt und dem ungeteilte Mutterliebe zuteil wird. Denn ohne zu verharmlosen, zeigt „Die beste aller Welten“, wieviel Zärtlichkeit zwischen Mutter und Sohn herrscht, wieviel wunderbare Normalität trotz allem immer wieder möglich ist. 
„Vernachlässigung gibt es sehr oft bei den Heroin-Junkies, aber dass sie es geschafft hat mir soviel Aufmerksamkeit und Liebe zu geben, sodass ich echt eine glückliche Kindheit gehabt habe, das beeindruckt mich sehr. Diese glückliche Kindheit, das ist ein Wahnsinns-Verdienst. Ich habe meine Mutter bewundert dafür.“ (Adrian Goiginger)

Bei der Diagonale 2017 bekam „Die beste aller Welten“ den Publikumspreis, Verena Altenberger wurde für ihre Darstellung der Schauspielpreis verliehen. Daneben erstaunt besonders die schauspielerische Leistung des erst siebenjährigen Jeremy Miliker in der Rolle des gleichaltrigen Adrian.
„Die beste aller Welten“ ist in 9 Kategorien für den Österreichischen Filmpreis 2018, der am 31. Jänner vergeben wird, nominiert.
 

LINKS

 
 

HERUNTERLADEN