Lucky

Mittwoch, 16. Mai 2018, 19.30 Uhr:

Regie: John Carroll Lynch
Drehbuch: Logan Sparks, Drago Sumonja
Kamera: Tim Suhrstedt
Musik:  Elvis Kuehn
Darsteller:  Harry Dean Stanton, David Lynch, Ron Livingston

USA 2017, OmU, 88 Min.

„Lucky“ ist das unendlich zärtliche Porträt eines alten Mannes (Harry Dean Stanton), der in einer weltvergessenen Wüstenstadt lebt und zwischen Kakteen und dem örtlichen Diner ein gemächliches Dasein führt. Bis er eines Morgens auf dem Weg zur Kaffeemaschine umkippt und kurz darauf verärgert beim  Arzt sitzt. 90 Jahre ist Lucky alt, ehemals bei der Navy, diszipliniert und wortkarg, ein leidenschaftlicher Raucher und mäßiger Trinker, und es ist das erste Mal, dass sein Körper ihn im Stich gelassen hat. Der Doc stellt klar: Lucky ist sterblich, sein Körper gibt auf.
Was folgt, ist kein dramatischer Bruch, keine Ein- oder Umkehr, sondern ein subtiles Neu-Arrangement von Setting, Stimmung und Alltagshandlungen. Die Geschichten, die Luckys Freunde in der Bar und Zufallsbekanntschaften im Diner erzählen, scheinen nun meist um Todesvorstellungen oder Pläne für "danach" zu kreisen.
Doch der Film liefert nicht nur eine Reflexion über den Tod oder ein Manifest des Atheismus, sondern: den Traum von einer Welt, in der es sich leben ließe. Für die Kraft und die Zerbrechlichkeit des Lebens stehen Metaphern wie die Wüste als Landschaft, eine Schildkröte oder der Saguaro-Kaktus, der 1200 Jahre alt ist, voller Narben und Löcher, und trotzdem blüht er.

„Lucky“ ist das Regiedebüt des Schauspielers John Carroll Lynch. Das Drehbuch haben Logan Sparks, ein Freund, und Drago Sumonja dem damals 89-jährigen Harry Dean Stanton auf den hageren Leib geschrieben. Fast alles ist biografisch eingefärbt.

„Lucky“ blieb die letzte Hauptrolle von Harry Dean Stanton, der sich mit Filmen wie „Paris, Texas“ und „Repo Man“ in die Filmgeschichte eingeschrieben hatte. Er starb mit 91 Jahren am 15. September 2017.
 

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