Kops

Regie: Josef FARES
Drehbuch: Josef FARES, Mikael HAFSTRÖM
Kamera: Aril WRETBLAD
Musik: Daniel LEMMA, Andreas JONSSON
Mit: Fares FARES, Torkel PETERSSON, Göran RAGNERSTAM, Sissela KYLE, Eva RÖSE u.a.

S/Dk 2003, ca. 90 Min.

Mittwoch, 11. Feb. 2004

Polizist Jakob (Fares Fares, der 30jährige Bruder des Regisseurs) schiebt mit seinen Kollegen Benny (Torkel Petersson), Agneta (Sissela Kyle) und Lasse (Göran Ragnerstam) in dem beschaulichen Nest Högsboträsk eine ruhige Kugel. Zu dramatischen Großeinsätzen kommt es nur, wenn sich wieder mal eine desorientierte Kuh auf den Dorfplatz verirrt hat.

So verbringt der Högsboträsker Polizeiapparat die Arbeitszeit auf sehr individuelle Weise:
Benny zum Beispiel ist ein echter Supercop, der die schlimmsten Gangster mit hollywoodreifen Action-Stunts dingfest macht - allerdings nur in seinen Tagträumen. Sonst strickt er gerne kleine Geschenke für seine Kollegen.
Agneta und Lasse wiederum sind nicht nur beruflich, sondern auch privat seit Jahren gemeinsam unterwegs und beschäftigen sich und die anderen vor allem mit routiniertem Pärchen-Hickhack.
Und Jakobs sucht per Kontaktanzeige nach einer Freundin, bislang aber ohne Erfolg.

Als die bildhübsche Jessica (Eva Röse) auftaucht, ist Jakob begeistert. Leider stellt sich bald heraus, dass sie vom Polizeihauptquartier kommt und ihm und seinen Kollegen verkündet, dass ihre Dienststelle aufgrund mangelnder Kriminalität in drei Monaten geschlossen wird.

Doch dann wird plötzlich im Supermarkt geklaut, ein Papierkorb demoliert und schließlich fliegt auch noch die Würstchenbude in die Luft........ wirklich keine nennenswerte Kriminalität in Högsboträsk ?

Dieser Film ist vor allem eins: komisch.
Man kann wieder einmal herzlich lachen und sich im trüben Februar-Niesel an den herrlichen Bildern vom sommerlichen Schweden wärmen lassen. „Kops“ passt dabei nicht richtig in die eine oder andere Humor-Ecke, weder ist es nur Slapstick, noch feinsinniger Loriot-Humor, aber oft Situationskomik und von vorne bis hinten voll von Anspielungen auf große US-Actionfilme, inklusive der seit „Matrix“ ständig kopierten Zeitlupen-Technik.
Keine Gelegenheit für witzige und absurde Komponenten wird in diesem Film ausgelassen: die einfache, jedoch wunderbar ausgesponnene Story, die Kleinstadt, die direkt aus einem Astrid-Lindgren-Buch zu stammen scheint, und natürlich die Figuren in ihrer kauzigen Komik.

Gedreht wurde „Kops“ von dem 26jährigen Jungregisseur Josef Fares, der 1987 mit seiner Familie aus dem Libanon nach Schweden kam, eben die Filmhochschule beendet hat und nach „Jalla!Jalla!“ nun seinen zweiten Erfolgsfilm abliefert – allein in Schweden hat der Low-Budget-Film 1 Mio. Zuschauer in die Kinos gelockt.