Die Fälscher

Regie: Stefan RUZOWITZKY
Drehbuch: Stefan RUZOWITZKY, nach Adolf Burgers Lebenserinnerungen
Kamera: Benedict NEUENFELS
Musik: Marius RUHLAND
Mit: Karl MARKOVICS, August DIEHL, Devid STRIESOW, Martin BRAMBACH, August ZIRNER, Marie BÄUMER u.a.

Ö/D 2006, ca. 100 Min.

Mittwoch, 17. Okt. 2007

Auslands-Oscar 2008

Berlin, 1936: Salomon Sorowitsch (Karl Markovics) ist der schillernde König der Fälscher. In seiner Welt der Ganoven, Gigolos und leichten Mädchen ist das Leben ein Spiel, und das nötige Spielgeld druckt er sich selbst. Doch dann wird er verraten, von Kommissar Herzog (Devid Striesow) verhaftet und im KZ Mauthausen interniert. Als Sorowitsch 1944 nach Sachsenhausen verlegt wird, befürchtet er das Schlimmste.
Doch das Leben hält eine letzte Chance für ihn bereit: In Sachsenhausen begrüßt ihn SS-Sturmbahnführer Herzog, der hier eine Geheimaktion leitet. Unterstützt durch handverlesene Profis, soll der Meisterfälscher ausländische Devisen in großem Stil drucken, sollen in der Folge Millionen von Pfund- und Dollar-Blüten die alliierte Wirtschaft überschwemmen und lahm legen.
Sorowitsch und seine Mitfälscher – ein breit gefächertes Panaroma von sozialen Typen und Charakteren – leben in Baracken „erster Klasse“: es ist sauber, die Betten sind weich, es gibt ausreichend Essen, richtige Toiletten. Man hört Musik und spielt Pingpong, während nebenan die Menschen zu Tode gequält werden.
Eines ist jedoch von Beginn an klar: Führt ihre Arbeit nicht zum Erfolg, droht den Fälschern der Tod.
Und so befinden sich die Männer bald in einem unerträglichen Gewissenskonflikt, der zu dramatischen Auseinandersetzungen zwischen Sorowitsch und dem Idealisten Burger (August Diehl) führt. Sollen sie mit ihren Henkern kooperieren und dadurch eine Verlängerung des Krieges oder gar einen Sieg der Deutschen unterstützen? Oder sollen sie sabotieren – was ihr sicherer Tod wäre, andere aber davor bewahren würde?
Nach der Produktion von perfekten britischen Pfundnoten ging das Jahr 1944 zu Ende, ohne dass ein brauchbarer Dollar gedruckt wurde. Die Gruppe schaffte es, das schwierige Druckverfahren über mehrere Monate zu verzögern. Als die nun unter Druck stehenden Lagerkommandanten der Gruppe mit Erschießungen drohten, stoppten die Häftlinge die Sabotagen und lieferten die ersten perfekten Dollarblüten. Ihr Ziel hatten sie jedoch erreicht, die Verzögerungstaktik erfolgreich: Der gefälschte Dollar konnte nicht mehr in Massenproduktion gehen.

Die größte Geldfälschungsaktion aller Zeiten ist ein weitgehend unbekanntes Kapitel deutscher Zeitgeschichte: Von 1942 bis 1945 waren144 Häftlinge aus 13 Nationen in abgesonderten Baracken des KZ Sachsenhausen gezwungen worden, ausländische Währungen, Wertpapiere und Dokumente unterschiedlichster Art zu fälschen.

Nach den Erinnerungen des Zeitzeugen Adolf Burger („Des Teufels  Werkstatt“) hat Regisseur Stefan Ruzowitzky die dramatischen Ereignisse des „Unternehmens Bernhard“ packend verfilmt.


(Unterrichts)Materialien zu DIE FÄLSCHER von „Kino macht Schule“ können als pdf (4,3 MB!) herunter geladen werden.
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