Maria träumt oder: Die Kunst des Neuanfangs

Mittwoch, 8. November 2023, 19.30 Uhr:

OT: Maria rêve
Regie
: Lauriane Escaffre, Yvo Muller
Drehbuch: Lauriane Escaffre, Yvo Muller
Kamera: Antoine Sanier
Musik: René Aubry
Darsteller
: Karin Viard, Grégory Gadebois, Noée Abita

FR 2022, OmU, 93 Min.

Maria (Karin Viard, „Verstehen Sie die Béliers ?“), verheiratet, eine erwachsene Tochter, muss einen beruflichen Neuanfang starten. Die alte Dame, deren Haushalt sie viele Jahre geführt hat, ist verstorben und so fängt Maria als Reinigungskraft in der Pariser Académie des Beaux-Arts an. Dort öffnet sich ihr eine völlig neue Welt: die Dynamik der weltoffenen Studierenden, ihre kreativen Kunstobjekte und nicht zuletzt die Begegnung mit dem brummigen Hubert (Grégory Gadebois, „Warten auf Bojangles“), seit vielen Jahren Hausmeister und Faktotum der Akademie, der heimlich im Büro den Elvis-Hüftschwung übt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt sofort. Begeistert lässt sich Maria aus dem Alltagstrott ihrer langjährigen Ehe holen. Sie entdeckt ihre eigene kreative Kraft und die Sehnsucht nach Neuem, die viel zu lange keinen Ausdruck gefunden haben. Doch wird sie den Mut aufbringen, noch einmal ganz von vorne zu beginnen ?

"Maria träumt" ist eine Emanzipationsgeschichte der vergnüglichen Art. Ganz nebenbei wird der akademische Kunstbetrieb liebevoll auf die Schaufel genommen und die moderne Kunst liefert so manche augenzwinkernde Pointe. Neben den beiden Hauptdarstellern, die schon oft ihr komödiantisches Talent unter Beweis gestellt haben, lebt der Film nicht zuletzt von den gelungenen Bildern (Kamera Antoine Sanier) mit der Académie des Beaux-Arts als Kulisse.

Eine Studie hat kürzlich ergeben, dass nur acht Prozent der weiblichen Hauptrollen in Liebesfilmen von Frauen über 50 gespielt werden – und das, obwohl mehr als die Hälfte der weiblichen Bevölkerung älter als 50 ist. Diese Studie war auch der Aufhänger für "Maria träumt". Die Träume und Sehnsüchte der Generation Ü50 auszuloten, war das erklärte Ziel des Regie-Teams Lauriane Escaffre und Yvo Muller, die hier ihren Debütfilm vorlegen.

Fotos © Filmladen