Vera

Mittwoch, 27. September 2023, 19.30 Uhr:

Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Drehbuch: Tizza Covi
Kamera: Rainer Frimmel
Musik: Florian Benzer, Michael Pogo Kreiner
Darsteller
: Vera Gemma, Walter Saabel, Daniel de Palma, Asia Argento

AT 2022, OmU, 115 Min.

Die Schauspielerin Vera Gemma lebt im Schatten ihres berühmten verstorbenen Vaters, des Italowestern-Darstellers Giuliano Gemma. Seinen Töchtern bescherte er eine Kindheit in Glanz und Glamour, aber auch die Bürde der Berühmtheit. Vera, die sich in der Dokufiktion selbst spielt, besitzt den abgenutzten Glamour eines B-Stars: Sie lässt sich für Premieren fotografieren und besucht Castings, wo sie wegen ihres operierten Gesichts kaum Chancen hat. Auch Veras Beziehung zu sich selbst wurde durch die Schönheit des Vaters verdorben. Ihr Aussehen wurde immer zu ihrem Nachteil am Vater gemessen. Nun hat sie sich mit ihrem künstlichen Gesicht arrangiert und bewegt sich in hohen Schuhen und mit Cowboyhut durch die römische High Society.

Eines Tages wird Vera in einem römischen Vorort in einen harmlosen Auffahrunfall verwickelt. Als dabei ein Kind verletzt wird, geht sie eine intensive Beziehung zu dem achtjährigen Buben und seinem Vater ein. Die Familie hat Geldsorgen, lebt in einer kleinen Wohnung ohne fließend Wasser. Vera hilft, trotz der Warnrufe ihrer Schwester, wo sie kann. Bald muss sie aber erkennen, dass sie auch in dieser Welt lediglich als Mittel zum Zweck dient.
Gutmütig, großzügig, weltfremd bewegt sich Vera durch die beiden Welten voller Hinterhalte und Fallen und bleibt trotz vieler Zweifel unbeirrbar bei sich selbst.

Mit einer 16mm-Analogfilmkamera begleiten Tizza Covi und Rainer Frimmel Vera auf dieser "voyage intime" in eine ihr bislang unbekannte Rolle: die der Ersatzmutter. Dabei vergisst Vera ihre Obsessionen ein Stück weit, kommt sich selbst und dem einfachen Leben ein bisschen näher.

„Zutiefst traurig, sensibel und skurril.“ ORF FM4
„VERA is an absolute triumph. One of the finest performances of the year.“ International Cinephile Society
„A wonderfully touching film portrait.“ The Film Verdict
Fotos © Stadtkino