Into the Wild

Regie: Jean PENN
Drehbuch: Jean PENN u. Jon KRAKAUER
, nach dessen Tatsachenroman
Kamera: Eric GAUTIER
Mit: Emile HIRSCH, Marcia Gay HARDEN, William HURT, Jena MALONE, Brian DIERKER u.a.

USA 2007, ca. 140 Min.

Mittwoch, 17. Dez. 2008

Auf der Suche nach der absoluten Freiheit

„Into The Wild“ ist die wahre Geschichte des 22-jährigen Christopher McCandless (Emile Hirsch). Der junge Mann aus wohlhabendem Haus hat nach seinem College-Abschluss keine Lust auf eine bürgerliche Existenz, spendet alle Ersparnisse für einen guten Zweck, verbrennt das restliche Bargeld und macht sich auf den Weg. Auf den Spuren von Jack London und Henry David Thoreau treibt es ihn durch die USA, mit der Wildnis von Alaska als eigentlichem Ziel und einem Buch über essbare Pflanzen im Gepäck.

Ohne wirklich zu werten blickt der Film auf McCandless, der unter dem Pseudonym Alexander Supertramp unterwegs ist, und dessen ebenso ungestüme wie konsequente Abkehr von der kapitalistischen Gesellschaft. Per Anhalter, Zug, Kajak oder zu Fuß kommt er durch die Schluchten Colorados bis nach Mexiko, streift durch die Wüsten von Nevada und Arizona und verdingt sich auf den Getreidefeldern South Dakotas. Zwar schließt er da und dort neue Bekanntschaften (z.B. mit einem sympathischen Hippiepärchen oder einem traurigen alten Armeeveteranen), doch die Einsamkeit ist sein beständigster Begleiter – und das Glück nicht dort, wo er es sich erhofft.

In seinem bisher epischsten und warmherzigsten Film fängt Regisseur Sean Penn, nach der gleichnamigen Romanvorlage von Jon Krakauer, die ganze Pracht amerikanischer Landschaften in all ihrer Vielfalt ein. Dass er dabei nicht in verklärende Natur-Romantik verfällt, verdankt er nicht nur den berührenden und eigens von Eddie Vedder komponierten Songs, sondern auch seinem Hauptdarsteller Emile Hirsch, der sich als Aussteiger auf eine wahre Tour de Force einlässt.
„’Into the Wild’ ist ein ungewöhnlicher, aufregender, angenehm unangepasster Film, der zugleich jubelnde Hommage und kritische Reflexion uramerikanischer Werte sein will und beides tatsächlich erreicht.“ (Andreas Borcholte: Spiegel Online)