Wolke 9

Regie: Andreas DRESEN
Drehbuch: Andreas DRESEN, Jörg HAUSCHILD
Kamera: Michael HAMMON
Mit: Ursula WERNER, Horst REHBERG, Horst WESTPHAL, Steffi KÜHNERT u. a.

D 2008 ca. 100 Min.

Mittwoch, 27. Mai 2009,

Es trifft Inge (Ursula Werner) ganz plötzlich und unerwartet: Sie verliebt sich in Karl (Horst Westphal), einen 76-Jährigen.
Inge, selbst Ende 60 und eigentlich glücklich verheiratet mit ihrem Mann Werner (Horst Rehberg), lässt sich auf eine Affäre ein. Sie erlebt mit Karl Sex und Zärtlichkeit wie in einem Rausch.
Ihre Tochter rät Inge, die Affäre vor Werner geheimzuhalten. Doch Inge kann und will ihre neu erlebte Leidenschaft nicht verleugnen. Nach zermürbenden Auseinandersetzungen verlässt sie schließlich den Mann, mit dem sie 30 Jahre verheiratet war.
Sie möchte unbedingt an der neuen Liebe festhalten – und das hat  dramatische Folgen.

Der 45-jährige Regisseur Andreas Dresen („Nachtgestalten“, „Sommer vorm Balkon“) erzählt in seinem Film „Wolke 9“ von einer ‚Amour fou’ im Alter. Diese Liebe und mit ihr die meist tabuisierte sexuelle Vitalität älterer Menschen thematisiert er in unmittelbaren Bildern. Improvisierte Dialoge – wie in seinem Eifersuchtsdrama  „Halbe Treppe“ hat Dresen ohne Drehbuch und mit kleiner Crew gedreht - verleihen dem Film eine Authentizität, die den Zuschauer nachhaltig berührt.
Wie in seinen früheren Kinoerfolgen entwirft er mit großer Sorgfalt den Alltag sogenannter kleiner Leute. Die Aufschrift "Veritas" (Wahrheit) auf Inges Nähmaschine, ein Markenname von DDR-Nähmaschinen, verweist, wie Sprache, Möbel und Kleidung auf die Sozialisation der
Hauptdarstellerin.

Die Jury der Evangelischen Filmarbeit in Deutschland empfahl den Film als „Drama jenseits von Peinlichkeit und Klischee“.
In Cannes wurde „Wolke 9“ 2008 mit dem Prix „Coup de Coeur“ ausgezeichnet und die Hauptdarsteller mit standing ovations gefeiert.

Begleitbuch mit vielen Fotos: Anne Stabrey (Hg.): Wolke 9. Über Liebe und Sex im Alter, Gatzanis Verlag