Die Wiederkehr des Martin Guerre

Regie: Daniel VIGNE
Drehbuch: Jean-Claude CARRIÈRE, Daniel VIGNE
Kamera: André NEAU
Musik: Michel PORTAL
Mit: Gérard DEPARDIEU, Nathalie BAYE, Maurice BARRIER, Bernard-Pierre DONNADIEU, Maurice JACQUEMONT u.v.a.

F 1982

Mittwoch, 2. Nov. 2011 (statt - wie ursprünglich geplant - 9. Nov.)


Mitte des 16. Jahrhunderts in Arigat, einem französischen Dorf: Kurz nach der Hochzeit mit der schönen Bertrande und der Geburt seines Sohns verlässt der Bauernsohn Martin Guerre seine Heimat und zieht fort – niemand weiß wohin. Nach fast neun Jahren taucht ein Mann (Gérard Depardieu) auf, der sich als Martin Guerre ausgibt. Während seiner Abwesenheit hat er sich sehr verändert: Er ist im Krieg gewesen, hat  Paris gesehen und Spanien durchreist. Inzwischen kann er lesen und schreiben und ist stärker und arbeitsfreudiger als zuvor. Und er schenkt seiner Frau Bertrande endlich die Zärtlichkeit und Zuwendung, die sie sich früher so sehnlich von ihm gewünscht hat.
Doch eines Tages verbreiten zwei entlassene Soldaten im Dorf das Gerücht, der wahre Martin Guerre habe im Krieg ein Bein verloren. Bald wird Martin als Betrüger angezeigt und vor Gericht gestellt. Zunächst finden sich allerdings keine Beweise für die Fälschung seiner Identität. Doch dann taucht plötzlich ein weiterer Zeuge auf, der auf Krücken in den Gerichtssaal humpelt und behauptet, der wahre Martin Guerre zu sein. Nun gesteht der andere seinen Betrug und gibt zu, in Wirklichkeit Arnaud aus Thil zu sein.

Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Das abenteuerliche Schicksal des Martin Guerre, das jahrhundertelang in der Erinnerung der Bauern seiner Heimat fortlebte, wurde im 18. Jahrhundert aufgezeichnet und faszinierte Juristen, Historiker und Dichter gleichermaßen. Natalie Zemon Davis, renommierte Historikerin und Koautorin des Drehbuchs, beschäftigte sich intensiv mit den psychologischen Aspekten der Geschichte und rekonstruierte darüber hinaus den Alltag der französischen Bauern im späten Mittelalter.

Das MUSICAL „Martin Guerre“ (1996) von Claude&Michel Schönberg (Musik) und Alain Boublil (Libretto) ist eine sehr freie Behandlung desselben Vorfalls.



Teil 1 des Gérard Depardieu-Schwerpunkts