Sommer in orange

Regie: Marcus H. ROSENMÜLLER
Drehbuch: Ursula GRUBER

Kamera: Stefan BIEBL
Musik: Gerd BAUMANN
Mit: Georg FRIEDRICH, Oliver KORRITKE, Petra SCHMIDT-SCHALLER, Heinz-Josef BRAUN, Florian KARLHEIM, Amber BONGARD u.v.a.

D 2011, ca. 110 Min.

Mittwoch, 6. Juni 2012


Die Berlinerin Amrita (Petra Schmidt-Schaller) lebt Anfang der 1980er Jahre mit ihren Kindern, der zwölfjährigen Lili (Amber Bongard), aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden, und dem neunjährigen Fabian, in einer Kreuzberger Sannyasin-Kommune.
Als Amritas aktueller Liebhaber Siddharta (Georg Friedrich) einen alten Bauernhof im oberbayerischen Talbichl erbt, beschließt die Gemeinschaft in das Dorf zu ziehen, um dort ein Therapiezentrum zu eröffnen.

Die konservativen Dorfbewohner begegnen den Neuankömmlingen, die sich mit ihrer orangen Kleidung, ihren Meditationsritualen und ihrer Freizügigkeit abgrenzen, mit Misstrauen.

Lili, die durch den Umzug ihre Freunde verloren hat, gerät zwischen die Fronten und wird in der Schule zur Außenseiterin. Aus Sicht der 12jährigen erscheinen beide Seiten als Spielarten doppelmoralischen Spießertums.

Nackt-Yoga und Urschrei-Therapie versus Trachten und Blasmusik - beim Dorffest kommt es zum offenen Konflikt.


„Sommer in Orange“ basiert auf den zugespitzten autobiografischen Erinnerungen von Drehbuchautorin Ursula Gruber und ihres Bruders, des Produzenten Georg Gruber, die als Kinder mit ihrer Mutter in einer ländlichen Bhagwan-Kommune lebten.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller (nicht identisch mit dem ebenfalls als Regisseur tätigen, 10 Jahre älteren Marcus O. Rosenmüller) hat sich seit seinem Spielfilmdebüt „Wer früher stirbt, ist länger tot“ als Schöpfer von etwas anderen bayrischen Heimatkomödien eine Namen gemacht: „Beste Zeit“ (2007), „Beste Gegend“ (2008), „Räuber Kneißl“ (2008) u.a.


Vision Kino, eine Initiative öffentlicher und privater Institutionen zur Medienbildung in der Schule, empfiehlt den Film für die pädagogische Arbeit ab der 7. Schulklasse. Die „leichte Komödie, die die Welt der Erwachsenen aus Kinderaugen zeigt“, biete Anknüpfungspunkte bei Themen wie persönliche Lebensvorstellungen, Bigotterie und Lügen seitens der Erwachsenen, Vorurteile und Abgrenzung von Gruppen, Glaubensfragen und Weltanschauungen.