Broken Flowers

Regie u. Drehbuch: Jim JARMUSCH
Kamera: Frederick ELMES
Musik: Mulatu ASTAKE
Mit: Bill MURRAY, Sharon STONE, Jessica LANGE, Tilda SWINTON, Julie DELPY, Chloe SEVIGNY, Jeffrey WRIGHT, u.a.

USA 2005, ca. 105 Min.

Mittwoch, 15. Feb. 2006

Sarkastisch-komische Reise eines alternden Möchtegern-Casanovas zu seinen Verflossenen - von Jim JARMUSCH

Es ist schon ein Drama mit den Frauen: Kaum wurde Don Johnston (Bill Murray) von seiner derzeitigen Freundin (Julie Delpy) verlassen, steht  bereits neues Ungemach ins Haus – und zwar in Form eines pinkfarbenen Briefes.
Hierin wird dem sowieso schon Gebeutelten in knapper Form und anonym mitgeteilt, dass er einen 19 Jahre alten Sohn haben soll. Nun ist guter Rat teuer. Doch zum Glück verfügt Don mit seinem Nachbarn Winston (Jeffrey Wright) über einen äußerst besonnenen und verständnisvollen Freund, der ihm rät, die in Frage kommenden Damen zu besuchen, diskret zu befragen und im Notfall vorsichtig nach einer Schreibmaschine sowie pinkfarbenem Briefpapier Ausschau zu halten.

Und so macht sich der ergraute Don (Juan) auf die Reise zu seinen Verflossenen, die er nacheinander mit einem Besuch beglückt: Zur gerade frisch verwitweten Laura (Sharon Stone), deren sexueller Appetit dem ihrer frühreifen Tochter Lolita kaum nachsteht; dann zur ehemaligen Hippie-Braut Dora (Frances Conroy), welche im Lauf der Jahre zu einer langweiligen Spießerin geworden ist. Auch die Dritte - Carmen (Jessica Lange) - erweist sich als Schlag ins Wasser, denn die Kommunikationstrainerin für psychisch labile Haustiere hat weitaus mehr Interesse an ihren Viechern als an ihrem Ex-Lover.

Bleibt also nur noch die rasante und etwas verlotterte Biker-Braut Penny (ausgerechnet die sonst so zerbrechlich wirkende Tilda Swinton), von der Don zuerst einmal übel beschimpft wird. Und vom robusten Freund der ehemals Angebeteten setzt es zu allem Überfluss eine Tracht Prügel. Und auch hier keine Spur von einem Sohn.

Auf dem Weg nach Hause allerdings wird Don bewusst, dass die Reise doch zu etwas nutze, dass doch nicht alles vergebens war...

Großer Preis der Jury, Cannes 2005