Mathilde – eine große Liebe

Regie: Jean-Pierre JEUNET
Drehbuch : Jean-Pierre JEUNET & Guillaume LAURANT
Kamera: Bruno DELBONNEL
Mit: Audrey TAUTOU, Gaspard ULLIEL, Dominique PINON, Clovis CORNILLAC u.a.

F /USA 2004, ca. 135 Min.

Mittwoch, 21. Dez. 2005

Frankreich zur Jahrhundertwende. Die kleine Waise Mathilde (Audrey Tautou) wächst behütet bei Onkel Sylvain (Dominique Pinon) und Tante Bénédicte (Chantal Neuwirth) in der Bretagne auf, als sie plötzlich an Kinderlähmung erkrankt. Fortan zieht das Mädchen einen Fuß nach und  kapselt sich immer mehr von der Außenwelt ab. Manech (Gaspard Ulliel), der verschlossene Sohn des Leuchtturmwächters, ist ihr einziger Spielgefährte. Mit den Jahren wird aus der Kinderfreundschaft die große Liebe. Mathilde und Manech verloben sich.

Als der Erste Weltkrieg ausbricht, muss Manech an die Front. Die schrecklichen Kriegserlebnisse traumatisieren den jungen Mann und er sieht seine letzte Chance, Mathilde jemals wiederzusehen, in einer Selbstverstümmelung. Doch Manech wird vor ein Kriegsgericht gestellt und zusammen mit vier anderen jungen Männern als Deserteur zum Tode verurteilt. An ihnen soll ein Exempel statuiert werden: Sie werden an die  Frontlinie zum Schützengraben „Bingo Crepuscule“ gebracht und ins Niemandsland zwischen den französischen und deutschen Truppen gejagt.

Die Jahre vergehen. Mathilde kann sich mit Manechs Tod nicht abfinden. Ihr Gefühl sagt ihr, dass ihr Verlobter noch am Leben ist und dass man ihr irgendetwas verheimlicht.
Sie investiert das Erbe ihrer Eltern in einen Privatdetektiv und beginnt im Paris der 20er Jahre Nachforschungen anzustellen. Diese kriminalistische Suche ist voller Überraschungen und plötzlicher Wendungen, Mathilde forscht in Krankenhäusern, Militärarchiven, Bordellen, Bistros und Gefängnissen. Und kommt einer unglaublichen Wahrheit auf die Spur...

Mit „Die fabelhafte Welt der Amelie“ war Jean-Pierre Jeunet 2001 der ganz große Wurf gelungen. Ein internationales Millionenpublikum verliebte sich in die naive und gerade deshalb so wundervolle Geschichte von der liebenswerten Eigenbrötlerin Amélie Poulain.

In „Mathilde – Eine große Liebe“, der Verfilmung von Sébastien Japrisots Erfolgsroman, „Die französische Verlobte“ (Un long dimanche de fiancailles) spielt die französische Entdeckung Audrey Tautou neuerlich die Hauptrolle und neuerlich ist diese berührende Liebes- und Antikriegsgeschichte ein großer Film geworden.

„Mathilde“ sprengt in mehrfacher Hinsicht die Ausmaße eines europäischen „High Concept Films“: 46 Millionen Euro Produktionskosten, computeranimierte Historienpanoramen, eine Riege an französischen Stars, oft nur in Kleinstrollen, und ein Gastauftritt Jodie Fosters.