Das weiße Band
Eine deutsche Kindergeschichte
Regie u. Buch: Michael HANEKE
Kamera: Christian BERGER
Mit: Ulrich TUKUR, Burghart KLAUSSNER, Josef BIERBICHLER, Susanne
LOTHAR, Christian FRIEDEL, Rainer BOCK u.v.a.
Ö/D/F 2009, ca. 145 Min.
Mittwoch, 13. Jan. 2010
Eine Dorfgemeinschaft am Vorabend des ersten Weltkriegs.
Im protestantischen Eichwald in Norddeutschland haben der Baron (Ulrich Tukur) und sein Gutsverwalter (Josef Bierbichler), der Pastor (Burghart Klaußner) und der Arzt (Rainer Bock) das Sagen über Frauen, Kinder und Bauern.
Eine beinahe krankhafte Emotionslosigkeit bestimmt den Umgang der Erwachsenen miteinander - wie auch den Umgang mit ihren Kindern. Den Inbegriff einer repressiven, bigotten und körperfeindlichen Erziehung, die jegliche Herzensbildung verhindert und jegliche Humanität im Keim erstickt, verkörpert der sittenstrenge Pastor. Seine schwarze Pädagogik bedient sich des „weißen Bandes“, dessen Farbe der Unschuld auch seine eigenen Kinder stets an den rechten, tugendhaften Weg erinnern soll.
Einzig der sensible Dorflehrer (Christian Friedel) scheint noch menschliche Regungen und so etwas wie Zivilcourage zu besitzen; er ist es auch, der die Geschichte aus dem Off erzählt. Denn plötzlich bringen seltsame Vorfälle das Dorfleben durcheinander und erinnern an rituelle Bestrafungen …
Der österreichische Regisseur Michael Haneke (Funny Games, Wolfzeit, Code Inconnu, Die Klavierspielerin, Caché) hat sich erneut der Analyse von menschlichen Verhaltensweisen in Extremsituationen gewidmet. In klinisch scharfen, durchkomponierten, musiklosen Schwarz-Weiß-Bildern entwirft Haneke die soziale Hackordnung innerhalb eines hermetisch abgeschlossenen, autoritären Systems.
Der Untertitel "Eine deutsche Kindergeschichte" könnte nicht treffender gewählt sein, denn die eigentlichen Hauptfiguren des Films (großartig dargestellt von Roxane Duran, Leonie Benesch, Leonard Proxauf u.a.) sind ja Kinder und Jugendliche.
„Ich wollte zeigen, dass überall dort, wo Leid, Unterdrückung, Demütigung und Verzweiflung herrschen, ein Boden für die Empfänglichkeit von jeder Art von Ideologie bereitet wird. Aus einer Idee wird schnell Ideologie, wer der nicht entspricht, wird bestraft oder ausgegrenzt. Und ich wollte über Kinder erzählen – da hat sich dieser Zeitpunkt aufgedrängt, weil man ja weiß, was aus dieser Generation später wurde.“ (Michael Haneke)
Die Materialien von "Kino macht Schule" und die ausführliche Broschüre der deutschen "Bundeszentrale für politische Bildung" können als pdf-Datei herunter geladen werden:
www.kinomachtschule.at/data/weisseband.pdf bzw. www.bpb.de/files/ACWWUF.pdf
Regie u. Buch: Michael HANEKE
Kamera: Christian BERGER
Mit: Ulrich TUKUR, Burghart KLAUSSNER, Josef BIERBICHLER, Susanne
LOTHAR, Christian FRIEDEL, Rainer BOCK u.v.a.
Ö/D/F 2009, ca. 145 Min.
Mittwoch, 13. Jan. 2010
Eine Dorfgemeinschaft am Vorabend des ersten Weltkriegs.
Im protestantischen Eichwald in Norddeutschland haben der Baron (Ulrich Tukur) und sein Gutsverwalter (Josef Bierbichler), der Pastor (Burghart Klaußner) und der Arzt (Rainer Bock) das Sagen über Frauen, Kinder und Bauern.
Eine beinahe krankhafte Emotionslosigkeit bestimmt den Umgang der Erwachsenen miteinander - wie auch den Umgang mit ihren Kindern. Den Inbegriff einer repressiven, bigotten und körperfeindlichen Erziehung, die jegliche Herzensbildung verhindert und jegliche Humanität im Keim erstickt, verkörpert der sittenstrenge Pastor. Seine schwarze Pädagogik bedient sich des „weißen Bandes“, dessen Farbe der Unschuld auch seine eigenen Kinder stets an den rechten, tugendhaften Weg erinnern soll.
Einzig der sensible Dorflehrer (Christian Friedel) scheint noch menschliche Regungen und so etwas wie Zivilcourage zu besitzen; er ist es auch, der die Geschichte aus dem Off erzählt. Denn plötzlich bringen seltsame Vorfälle das Dorfleben durcheinander und erinnern an rituelle Bestrafungen …
Der österreichische Regisseur Michael Haneke (Funny Games, Wolfzeit, Code Inconnu, Die Klavierspielerin, Caché) hat sich erneut der Analyse von menschlichen Verhaltensweisen in Extremsituationen gewidmet. In klinisch scharfen, durchkomponierten, musiklosen Schwarz-Weiß-Bildern entwirft Haneke die soziale Hackordnung innerhalb eines hermetisch abgeschlossenen, autoritären Systems.
Der Untertitel "Eine deutsche Kindergeschichte" könnte nicht treffender gewählt sein, denn die eigentlichen Hauptfiguren des Films (großartig dargestellt von Roxane Duran, Leonie Benesch, Leonard Proxauf u.a.) sind ja Kinder und Jugendliche.
„Ich wollte zeigen, dass überall dort, wo Leid, Unterdrückung, Demütigung und Verzweiflung herrschen, ein Boden für die Empfänglichkeit von jeder Art von Ideologie bereitet wird. Aus einer Idee wird schnell Ideologie, wer der nicht entspricht, wird bestraft oder ausgegrenzt. Und ich wollte über Kinder erzählen – da hat sich dieser Zeitpunkt aufgedrängt, weil man ja weiß, was aus dieser Generation später wurde.“ (Michael Haneke)
Die Materialien von "Kino macht Schule" und die ausführliche Broschüre der deutschen "Bundeszentrale für politische Bildung" können als pdf-Datei herunter geladen werden:
www.kinomachtschule.at/data/weisseband.pdf bzw. www.bpb.de/files/ACWWUF.pdf


