Bin-jip

Regie u. Drehbuch: Ki-duk KIM
Kamera: Seung-baek JANG
Mit: Seung-yeon LEE, Hee JAE, Hyuk-ho KWON (Min-kyu), Jin-mo JOO (Kommissar Cho), Jeong-ho CHOI (Gefängniswärter) u.a.

KOR 2004, ca. 90 Min.

Mittwoch, 11. April 2012

Tae-suk (Jae Hee) bricht in Häuser ein, deren Eigentümer verreist sind. Er will nichts stehlen, er will sich nur ein paar Tage sorgsam um den fremden Ort kümmern und dort wohnen.
In einer luxuriösen Villa trifft er das unglücklich verheiratete Model Sun-hwa (Lee Seung-yeon).
Eine seelenverwandte Liebe beginnt, ein Duett der sehnsüchtigen Blicke und verhaltenen Gesten. Gemeinsam wandert das Paar durch weitere Wohnungen, andere Viertel. Es ist eine traumwandlerische Reise durch das urbane Korea, seine Schichten, Architekturen und Lebensformen.
Bis die Polizei dem anarchischen Treiben der beiden ein vorläufiges Ende bereitet …

Nach seinem ersten großen Publikumserfolg „Frühling, Sommer, Herbst, Winter … und Frühling“ überrascht der bei Festivals und Kritik bereits hochgelobte Koreaner KIM Ki-duk mit einer zarten, surrealen Liebesgeschichte, die fast ohne Worte auskommt. Völlig zu Recht herrscht in diesem stillen Film ein großes Misstrauen gegen die Sprache. Sie gehört allein den Schlägern, Polizisten und cholerischen Ehemännern. Die Liebenden hingegen wechseln kein einziges Wort. Womöglich sind sie von Anfang an in eine Sphäre entschwunden, die keine Sprache und nicht einmal mehr Körper braucht.

In BIN-JIP (dt.: leere Häuser) vermischen sich Traum und Realität, Melancholie und Humor zu einer Erzählung von hypnotischer Schönheit. Häuser und Räume werden zur Metapher menschlicher Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Die fremden Eindringlinge agieren wie Geister aus
einer anderen Welt.

Für diese Regiearbeit wurde Kim Ki-duk 2004 beim Internationalen Filmfestival von Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet.