Maikäfer flieg!
Mittwoch, 8. Juni 2016, 19.30 Uhr:
Regie: Mirjam Unger
Drehbuch: Sandra Bohle, M. Unger
Kamera: Eva Testor
Musik: Eva Jantschitsch
Darsteller: Zita Gaier, Ursula Strauss, Heinz Marecek, Hilde Dalik, Gerald Votava, Christa Stadler
A 2016, 100 Min.
Wien 1945: Solange sich die neunjährige Christine (Zita Gaier) erinnern kann, herrscht Krieg. Jetzt, wo er endlich vorbei ist, kommt sie - ausgebombt und mittellos - mit ihrer Mutter (Ursula Strauss) und ihrer großen Schwester (Paula Brunner) in einer noblen Villa in Neuwaldegg unter. Bald stößt die Hausherrin Frau von Braun (Bettina Mittendorfer) mit ihrem Sohn (Lino Gaier) dazu.
Im Keller verstecken sie den im Krieg verletzten Vater (Gerald Votava), der aus dem Lazarett geflüchtet ist um bei seiner Familie zu sein.
Nach der Kapitulation der deutschen Soldaten quartieren sich die Russen im Haus ein. Alle fürchten sich vor den als unberechenbar geltenden russischen Soldaten. Nur Christine nicht. Für sie fängt das Abenteuer erst richtig an.
So wie sie zuvor erstaunt das verstaubte Haus und den riesigen Garten erkundet hat, beobachtet sie nun gleichermaßen neugierig und unerschrocken die neuen, trinkfesten Mitbewohner. Und freundet sich rasch mit dem Außenseiter, dem jüdischen Koch Cohn (Konstantin Khabensky), an.
Mirjam Ungers Verfilmung von Christine Nöstlingers autobiografischem Jugendbuchklassiker („Maikäfer, flieg ! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich“) vermittelt glaubwürdig die von Erwachsenen und Kindern so unterschiedlich erlebte Besatzungszeit. „Ich werde alles tun, damit die Zeiten nie mehr normal werden“ platzt es einmal aus der jungen Hauptdarstellerin heraus.
Kamerafrau Eva Testor zeigt das Geschehen durch Christines Augen, filmt durch Zahnpfähle und Türspalte hindurch und fängt manch unschöne Szenen wie russische Übergriffe unter Wodka-Einfluss fast beiläufig aus dem Augenwinkel ein.
„Maikäfer flieg ist ein betörend fotografierter Film mit Rückgrat und einer klaren, gegenwärtig so dringlichen politischen Haltung, wie wir sie auch an früheren Arbeiten Mirjam Ungers schätzen. Ein Plädoyer für jene kindliche Widerborstigkeit, die den Nöstlinger-Charakteren ureigen ist.“ (Peter Schernhuber & Sebastian Höglinger, Festivalleiter Diagonale 2016)
Regie: Mirjam Unger
Drehbuch: Sandra Bohle, M. Unger
Kamera: Eva Testor
Musik: Eva Jantschitsch
Darsteller: Zita Gaier, Ursula Strauss, Heinz Marecek, Hilde Dalik, Gerald Votava, Christa Stadler
A 2016, 100 Min.
Wien 1945: Solange sich die neunjährige Christine (Zita Gaier) erinnern kann, herrscht Krieg. Jetzt, wo er endlich vorbei ist, kommt sie - ausgebombt und mittellos - mit ihrer Mutter (Ursula Strauss) und ihrer großen Schwester (Paula Brunner) in einer noblen Villa in Neuwaldegg unter. Bald stößt die Hausherrin Frau von Braun (Bettina Mittendorfer) mit ihrem Sohn (Lino Gaier) dazu.
Im Keller verstecken sie den im Krieg verletzten Vater (Gerald Votava), der aus dem Lazarett geflüchtet ist um bei seiner Familie zu sein.
Nach der Kapitulation der deutschen Soldaten quartieren sich die Russen im Haus ein. Alle fürchten sich vor den als unberechenbar geltenden russischen Soldaten. Nur Christine nicht. Für sie fängt das Abenteuer erst richtig an.
So wie sie zuvor erstaunt das verstaubte Haus und den riesigen Garten erkundet hat, beobachtet sie nun gleichermaßen neugierig und unerschrocken die neuen, trinkfesten Mitbewohner. Und freundet sich rasch mit dem Außenseiter, dem jüdischen Koch Cohn (Konstantin Khabensky), an.
Mirjam Ungers Verfilmung von Christine Nöstlingers autobiografischem Jugendbuchklassiker („Maikäfer, flieg ! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich“) vermittelt glaubwürdig die von Erwachsenen und Kindern so unterschiedlich erlebte Besatzungszeit. „Ich werde alles tun, damit die Zeiten nie mehr normal werden“ platzt es einmal aus der jungen Hauptdarstellerin heraus.
Kamerafrau Eva Testor zeigt das Geschehen durch Christines Augen, filmt durch Zahnpfähle und Türspalte hindurch und fängt manch unschöne Szenen wie russische Übergriffe unter Wodka-Einfluss fast beiläufig aus dem Augenwinkel ein.
„Maikäfer flieg ist ein betörend fotografierter Film mit Rückgrat und einer klaren, gegenwärtig so dringlichen politischen Haltung, wie wir sie auch an früheren Arbeiten Mirjam Ungers schätzen. Ein Plädoyer für jene kindliche Widerborstigkeit, die den Nöstlinger-Charakteren ureigen ist.“ (Peter Schernhuber & Sebastian Höglinger, Festivalleiter Diagonale 2016)