Das Mädchen aus dem Norden
Mittwoch, 9. Jänner 2019, 19.30 Uhr:
OT: Sami Blood
Regie & Drehbuch: Amanda Kernell
Kamera: Sophia Olsson
Musik: Kristian Eidnes Andersen
Darsteller: Lene Cecilia Sparrok, Mia Erika Sparrok, Maj Doris Rimpi
NOR/DK/SWE 2016, OmU, 110 Min.
Das Mädchen aus dem Norden (Originaltitel: Sameblod) ist ein schwedischer Spielfilm entstanden unter der Regie von Amanda Kernell. Kernell thematisiert darin die Diskriminierung der indigenen Volksgruppe der Samen in den 30er-Jahren in Schweden und erzählt eine Geschichte, die der ihrer eigenen Großmutter sehr nahe kommt.
Die 78-jährige Christina kommt gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer Enkelin in den Norden Schwedens, um auf das Begräbnis ihrer Schwester Njenna zu gehen. Sie wird auf dem Begräbnis auf Samisch angesprochen, antwortet jedoch auf Schwedisch. Eine Rückblende erzählt von Christinas Jugend in den 1930er Jahren.
Das 14-jährige Sami-Mädchen Elle Marja (Lene Cecilia Sparrok) lebt mit ihren Eltern und der kleinen Schwester von der Rentierzucht. Ihr größter Traum ist es, selber Rentierzüchterin zu werden. Im Zuge eines staatlichen „Kultivierungsprogramms“, das den nördlichsten Volksgruppen die schwedische Sprache und Kultur beibringen soll, kommt Elle Marja in ein Internat. In der Schule ist es den Kindern verboten, Samisch zu sprechen und die schwedische Kultur soll ihnen nahegebracht werden. Dort wird das Mädchen zwar unterrichtet und gefördert – aber auch demütigenden rassebiologischen Untersuchungen unterzogen. Weil ihr Volk sich tagtäglich Ausgrenzungen und Vorurteilen ausgesetzt sieht, tut Elle Marja alles, um die Anerkennung ihrer Lehrerin zu gewinnen. Zunehmend verleugnet sie ihre Sami-Identität, die Herkunft wird ihr fremd und peinlich. Darum entscheidet sie sich zu einem radikalen Schritt: Elle Marja beschließt, schwedisch zu werden, verbrennt ihre traditionelle Samitracht und fährt heimlich mit dem Zug nach Uppsala, um dort auf eine höhere Schule zu gehen. Von nun an gibt sich Elle Marja als Christina aus Småland aus.
Das Mädchen aus dem Norden ist das mehrfach ausgezeichnete Regiedebüt der samischstämmigen Regisseurin Amanda Kernell und wurde 2017 mit dem LUX-Filmpreis des EU-Parlaments ausgezeichnet. Für den Film führte Kernell Interviews mit Verwandten und Zeitzeugen. Vor einer visuell überwältigenden Naturkulisse und mit einem herausragenden Sounddesign beleuchtet das Drama ein bislang wenig bekanntes Kapitel der schwedischen Geschichte.
OT: Sami Blood
Regie & Drehbuch: Amanda Kernell
Kamera: Sophia Olsson
Musik: Kristian Eidnes Andersen
Darsteller: Lene Cecilia Sparrok, Mia Erika Sparrok, Maj Doris Rimpi
NOR/DK/SWE 2016, OmU, 110 Min.
Das Mädchen aus dem Norden (Originaltitel: Sameblod) ist ein schwedischer Spielfilm entstanden unter der Regie von Amanda Kernell. Kernell thematisiert darin die Diskriminierung der indigenen Volksgruppe der Samen in den 30er-Jahren in Schweden und erzählt eine Geschichte, die der ihrer eigenen Großmutter sehr nahe kommt.
Die 78-jährige Christina kommt gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer Enkelin in den Norden Schwedens, um auf das Begräbnis ihrer Schwester Njenna zu gehen. Sie wird auf dem Begräbnis auf Samisch angesprochen, antwortet jedoch auf Schwedisch. Eine Rückblende erzählt von Christinas Jugend in den 1930er Jahren.
Das 14-jährige Sami-Mädchen Elle Marja (Lene Cecilia Sparrok) lebt mit ihren Eltern und der kleinen Schwester von der Rentierzucht. Ihr größter Traum ist es, selber Rentierzüchterin zu werden. Im Zuge eines staatlichen „Kultivierungsprogramms“, das den nördlichsten Volksgruppen die schwedische Sprache und Kultur beibringen soll, kommt Elle Marja in ein Internat. In der Schule ist es den Kindern verboten, Samisch zu sprechen und die schwedische Kultur soll ihnen nahegebracht werden. Dort wird das Mädchen zwar unterrichtet und gefördert – aber auch demütigenden rassebiologischen Untersuchungen unterzogen. Weil ihr Volk sich tagtäglich Ausgrenzungen und Vorurteilen ausgesetzt sieht, tut Elle Marja alles, um die Anerkennung ihrer Lehrerin zu gewinnen. Zunehmend verleugnet sie ihre Sami-Identität, die Herkunft wird ihr fremd und peinlich. Darum entscheidet sie sich zu einem radikalen Schritt: Elle Marja beschließt, schwedisch zu werden, verbrennt ihre traditionelle Samitracht und fährt heimlich mit dem Zug nach Uppsala, um dort auf eine höhere Schule zu gehen. Von nun an gibt sich Elle Marja als Christina aus Småland aus.
Das Mädchen aus dem Norden ist das mehrfach ausgezeichnete Regiedebüt der samischstämmigen Regisseurin Amanda Kernell und wurde 2017 mit dem LUX-Filmpreis des EU-Parlaments ausgezeichnet. Für den Film führte Kernell Interviews mit Verwandten und Zeitzeugen. Vor einer visuell überwältigenden Naturkulisse und mit einem herausragenden Sounddesign beleuchtet das Drama ein bislang wenig bekanntes Kapitel der schwedischen Geschichte.
