Der Trafikant

Mittwoch, 24. April 2019, 19.30 Uhr:

Regie: Nikolaus Leytner
Drehbuch: Klaus Richter, Nikolaus Leytner
Kamera: Hermann Dunzendorfer
Musik: Matthias Weber
Darsteller: Simon Morzé, Johannes Krisch, Bruno Ganz, Emma Drogunova, Regina Fritsch, Karoline Eichhorn, Elfriede Iral

A/D 2018, 113 Min.

Österreich 1937. Der 17-jährige Franz Huchel (Simon Morzé) verlässt sein Heimatdorf am Attersee, um in Wien bei dem Trafikanten Otto Trsnjek (Johannes Krisch) in die Lehre zu gehen. Der hat im ersten Weltkrieg ein Bein verloren, hegt eine tiefe Abneigung gegen die Nationalsozialisten und kennt jeden seiner Kunden beim Namen. Einer der Kunden der Tabaktrafik in der Währinger Straße ist der achtzigjährige, von Krankheit gezeichnete Sigmund Freud (Bruno Ganz). Franz ist von Beginn an von dem weltbekannten Psychoanalytiker fasziniert. Als er sich unglücklich in die schöne Varietétänzerin Anezka (Emma Drogunova) verliebt, sucht er Rat beim welterfahrenen Professor. Im Austausch gegen erlesene Havannas wird er von Freud, dem das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel zu sein scheint, mit Lebensweisheiten versorgt. Als 1938 die Nazis das Ruder übernehmen, ändert Wien seine Farben. Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich zieht auch Franz in den Strudel der politischen Ereignisse, er muss erwachsen werden. Und beweist Zivilcourage.

Mit „Der Trafikant“ hat der Grazer Filmemacher Nikolaus Leytner („Ein halbes Leben“) den gleichnamigen Überraschungserfolg von Robert Seethaler für die Leinwand adaptiert:
„Auf Robert Seethalers Roman bin ich durch eine Rezension aufmerksam geworden, die mich neugierig gemacht hat. Ich habe das Buch unmittelbar nach seinem Erscheinen und im Zug gelesen. Seite für Seite mit wachsender Begeisterung. Und ich dachte: Das ist ein außergewöhnlicher, ein wunderbarer Filmstoff. Neben einer etwas anderen Coming-of-Age-Geschichte ist es vor allem aber die Geschichte einer ebenso ungleichen wie berührenden Männerfreundschaft – nämlich der zwischen dem jungen und unerfahrenen Franz und dem greisen, fast am Ende seines Weges angelangten Weltbürgers Sigmund Freud. Allein diese Idee – und wie Robert Seethaler sie umsetzt – hebt die Geschichte über viele andere, die sich mit dieser Zeit beschäftigen, hinaus.“
 

LINKS

 
 

HERUNTERLADEN