Isle of Dogs - Ataris Reise

Mittwoch, 19. Dezember 2018, 19.30 Uhr:

OT: Isle of Dogs
Regie & Drehbuch: Wes Anderson
Kamera: Tristan Oliver

Musik: Alexandre Desplat

USA/D 2018, Deutsche Synchronfassung, 101 Min.

In naher Zukunft ist die Hundepopulation in Japan explodiert.
Als dann auch noch die sogenannte Hundegrippe ausbricht, verbannt die Stadtregierung unter dem korrupten Bürgermeister Kobayashi alle Hunde aus Megasaki City und verfrachtet sie auf die abgelegene Insel Trash Island, eine riesige Mülldeponie, wo es außer Ratten nichts zu geben scheint.
Der erste Hund, der auf die Insel deportiert wird, ist ausgerechnet Spots, der Wachhund von Kobayashis 12-jährigem Mündel Atari. Aber auch die Rüden Boss, Chief, Rex, Duke und King werden Opfer der dubiosen Säuberungsaktion. Sechs Monate später befinden sich tausende Hunde, vom Straßenköter bis zum verwöhnten Schoßhündchen, auf Trash Island. Die Tiere sind aufgrund ihrer Krankheit abgemagert und äußerst aggressiv. Sie haben Rudel gebildet und kämpfen gegeneinander um Essensreste, die ebenfalls als Müll auf die Insel gebracht werden, seien sie auch noch so vergammelt. Als jedoch ein knatterndes Propellerflugzeug unsanft auf der Insel zu Boden geht und ein kleiner menschlicher Bruchpilot aus dem Wrack taumelt, wittern die Tiere eine Mission: Atari ist auf Trash Island gelandet um seinen Hund zu finden. Gemeinsam mit dem Buben nimmt das räudige Hunderudel Spots′ Fährte auf – während sich am Festland bereits ein subversiver Trupp erboster Hunde-Aktivisten formiert, der hinter der systematischen Deportation der Vierbeiner eine perfide Verschwörung wittert.

Für „Isle of dogs“, seinen neunten Spielfilm („Grand Budapest Hotel“) und zweiten Stop-Motion-Animationsfilm („Der fantastische Mr. Fox“), mischte sich Regisseur Wes Anderson wieder unter die Puppenspieler und ließ eine stattliche Armee von 1097 Figuren  anfertigen um sie millimeterweise zum Leben zu erwecken. Doch auch inhaltlich kann der Film überzeugen, erzählt er doch mit Elementen der Fabel über das momentane Erstarken von Populisten und deren Hetze und Ressentiments gegenüber Minderheiten.
Ein Rudel herrenloser Hunde genügt um den gesellschaftlichen Status Quo zu reflektieren.

Wes Anderson erhielt für „Isle of dogs“ 2018 in Berlin den Silbernen Bären.
 

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